Z Gastroenterol 2011; 49 - P518
DOI: 10.1055/s-0031-1285789

Ergebnisse der laparoskopischen IPOM-Technik zur Narbenhernienreparation 2007 bis 2011

H Stubbe 1, F Hartkopf 1, C Prinz 1, HW Thomas 2, A Wolf 2
  • 1KMG Klinikum Güstrow, Chirurgische Klinik, Güstrow, Germany
  • 2HANSE Klinikum Wismar, Chirurgische Klinik, Wismar, Germany

Einleitung: Die Reparation von Narbenhernien in konventioneller Technik führt zu hohen Rezidivraten bis zu 50%. Aber auch bei Verwendung konventioneller Netzplastiken werden kumulative Rezidivraten zwischen 20 und 36% beschrieben. Im Gegensatz dazu sind mittlerweile beim minimal invasiven Narbenhernienrepair (lap.-IPOM-Technik) Rezidivraten von unter 10% dokumentiert.

Methode: Von April 2007 bis April 2011 wurden 102 Patienten (56 Frauen, 46Männer) mit einer Narbenhernie in der lap.-IPOM-Technik versorgt. Der BMI lag in beiden Gruppen bei 30,3kg/m2. Die Bruchpforte betrug intraoperativ 7,4cm, die durchschnittlich implantierte Netzgröße lag bei 295,3cm2. 77 der 102 Patienten boten eine primäre Narbenhernie, 17 ein 1. Narbenhernienrezidiv, 5 Patienten ein 2. Rezidiv und 3 Patienten ein 3. Rezidiv. Wie auch in der Mehrzahl der Literaturmitteilungen überwog die mediane Schnittführung in unserem Krankengut. Die lokalen Komplikationen wurden während des stat. Aufenthaltes dokumentiert. Zur Beurteilung des weiteren Verlaufs erfolgten regelmäßig ambulante Kontrollen.

Ergebnisse: Im gesamten Beobachtungszeitraum entwickelten 5 Patienten ein Rezidiv. Bei der Revision konnten 4 Patienten erneut mit einem Mesh in der lap.-IPOM-Technik versorgt werden, da der Rezidivbruch am Rand des Netzes lokalisiert war. Ein Patient lehnte bislang einen erneuten Eingriff ab. In 2 Fällen sahen wir postop. Hämatome, welche konservativ ausbehandelt werden konnten. 6 Patienten entwickelten postoperativ Serome jeweils mit Volumina unter 20ml (sonographisch). Hier musste nicht interveniert werden. In 2 Fällen fiel ein Spät-serom auf, das ambulant punktiert wurde. Es kam zur kompletten Ausheilung. Fistelbildungen konnten wir nicht dokumentieren. Während der Operation kam es im Rahmen der Adhäsiolyse in 3 Fällen zu einer Dünndarmläsion. In einem Fall konnte die suffiziente Versorgung in lap. Technik erfolgen. In 2 Fällen konvertierten wir und führten die Narbenhernienversorgung offen durch. Die Läsionen heilten folgenlos aus.

Fazit: Die Versorgung von Narbenhernien in der lap.-IPOM-Technik zeigt geringe Rezidivraten bei deutlich weniger Mesh- und Wundinfektionen. Die Technik ist standardisiert und komplikationsarm durch einen erfahrenen minimal-invasiven Chirurgen durchführbar.