Fragestellung:
Der Stellenwert der lokalen intraperitonealen Chemotherapie des fortgeschrittenen
Ovarialkarzinoms wurde in drei prospektiven Phase III Studien evaluiert. Hierbei wurde
jeweils die postoperative, intravenöse normotherme Platin-haltige Standardtherapie
mit einer kombiniert intravenös-intraperitonealen Therapie nach optimaler chirurgischer
Tumorreduktion, verglichen. In diesen Studien konnte jeweils ein signifikant verbessertes
Gesamtüberleben zu Gunsten des experimentelle n intraperitonealen Therapiearms gezeigt
werden. Eine Weiterführung dieses Therapiekonzeptes stellt die hypertherme, intraoperative
intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) dar. Die lokal erzielbare, hohe intraperitoneale
Konzentration von Zytostatika in Verbindung mit dem tumoriziden Effekt der Hyperthermie
sind die Grundlagen dieses Therapiekonzeptes. Trotz zahlreicher Anwendungsbeobachtungen
gibt es keine validen Daten aus prospektiven Studien zur HIPEC beim Ovarialkarzinom.
In der vorliegenden Phase I -Studie soll die maximal tolerierbare Dosis (MTD) von
Cisplatin als HIPEC in einem definierten Kollektiv von Patientinnen mit der Diagnose
eines platinsensiblen Ovarialkarzinom-Rezidivs festgelegt werden.
Methode:
Patientinnen mit platinsensiblem Rezidiv erhalten nach chirurgischer Tumorreduktion
intraoperativ eine intraperitoneale, einmalige Applikation einer hyperthermen Cisplatin-Perfusion
über 90 Minuten. Primäres Studienziel ist die Bestimmung der MTD von Cisplatin. Die
Dosiseskalation erfolgt nach dem „klassischen 3+3 Design„ für onkologische Therapiestudien
(beginnend bei 60mg/m2, Steigerung um 20mg/m2 bei jeder Eskalationsstufe bis maximal 100mg/m2). Sekundäre Ziele sind die Erfassung der perioperativen Pharmakokinetik von Cisplatin
als HIPEC in Plasma und Peritoneum und die Analyse der Durchführbarkeit der postoperativen
intravenösen platinhaltigen Standard-Chemotherapie.
Ergebnisse:
Die Rationale und Vorstellung erster Erfahrungswerte der Phase I Studie.
Schlussfolgerung:
Nach Festlegung der MTD und Nachweis der „feasibility„ der HIPEC beim Ovarialkarzinom-Rezidiv
soll die HIPEC im Rahmen von weiteren Studienprotokollen in der Primärtherapie des
Ovarialkarzinoms evaluiert werden.