Zusammenfassung 
         
         
            
Fragestellung: 
            
            Das Erkennen eines suspekten oder pathologischen CTGs lässt keine sichere Aussage
               über das tatsächliche Vorliegen eines „fetal distress“, bzw. das Ausmaß der fetalen
               Blutgas-u. pHWert-Veränderungen zu. Ohne den Einsatz der Mikroblutuntersuchung muss
               das Auftreten von suspekten oder pathologischen CTG-Veränderungen häufig eine raschest
               mögliche Geburtsbeendigung mittels vaginal-operativer Maßnahme oder Kaiserschnitt
               nach sich ziehen. Diese Studie soll prüfen, wie viele Kaiserschnitte und vaginal-operative
               Entbindungen durch den Einsatz von Mikroblutuntersuchungen (MBU) bei suspekten oder
               pathologischen Geburts-CTGs in der klinischen Realität verhindert werden können.
            
         
         
            
Material und Methodik: 
            
            Retrospektive Analyse des Geburtsmodus mittels deskriptiver Statistik an 669 Patientinnen
               im Zeitraum 2008–2009, bei denen bei suspektem oder pathologischem CTG eine Mikroblutuntersuchung
               durchgeführt wurde. Außerdem sollte untersucht werden, ob eine Abhängigkeit der MBU-Verteilung
               vom Gestationsalter besteht.
            
         
         
            
Ergebnisse: 
            
            Durch den Einsatz der Mikroblutuntersuchung konnte bei 6,4% der im Studienkollektiv
               eingeschlossene Patientinnen mit suspektem oder pathologischem CTG, durch einen oder
               mehrere MBU-Werte im Normbereich, eine operative Entbindung umgangen und eine Spontangeburt
               ermöglicht werden. Weiters zeigt sich eine Häufung der Mikroblutuntersuchungen bei
               Gestationsaltern jenseits des Geburtstermins.
            
         
         
            
Schlussfolgerung: 
            
            Die fetale Mikroblutuntersuchung stellt ein effektives Hilfsmittel im geburtshilflichen
               Management dar und kann zur Reduktion der operativen Entbindungsrate beitragen. Das
               Risiko der Invasivität des Eingriffs kann im Vergleich zur Reduktion der operativen
               Entbindungsrate als gering angesehen werden. Die Bereitschaft zur Durchführung von
               Mikroblutuntersuchungen steigt mit Fortschreiten des Gestationsalters offensichtlich
               stetig an.
            
          
         Abstract 
         
         
            
Background: 
            
            Interpretation of a suspicious, non-reassuring or pathological foetal heart rate tracing
               does not provide any direct information about foetal oxygen saturation, blood gas
               status or the extent of changes in pH. Without foetal scalp blood sampling, such tracings
               often necessitate rapid intervention to deliver the baby by Caesarean section or assisted
               vaginal delivery. The aim of this study was to show the impact of foetal blood sampling
               on reducing the number of Caesarean sections and assisted vaginal deliveries in a
               clinical setting in such cases.
            
         
         
            
Materials and Methods: 
            
            A retrospective study of the mode of delivery in 669 women where foetal scalp blood
               sampling had been performed for suspicious or pathological foetal heart rate monitoring,
               in the period 2008–2009 was undertaken. The gestational age of the foetus was also
               investigated.
            
         
         
            
Results: 
            
            Because one or more results of foetal scalp pH were within the normal range an operative
               delivery could be avoided in 6.4% of the study population, in spite of the non-reassuring
               foetal heart rate monitoring. Foetal blood sampling was performed more frequently
               in post-term pregnancies.
            
         
         
            
Conclusions: 
            
            Foetal blood analysis still is an effective tool to reduce unnecessary operative deliveries
               and should be regularly included in intrapartum monitoring. The risk of foetal complications
               is low compared with the reduction in the rate of Caesarean sections and assisted
               vaginal deliveries. Obstetricians are evidently becoming more willing to carry out
               foetal scalp blood sampling with rising gestational age.
            
          
         Schlüsselwörter Mikroblutuntersuchung - Kaiserschnitt - Vakuum - Gestationsalter
 
         
         Key words foetal scalp blood - Caesarean section - assisted vaginal delivery - gestational age