Rofo 2011; 183(09): 781-787
DOI: 10.1055/s-0031-1291917
Bildessay
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

MRT-Bildgebung von Orbitaerkrankungen im Kindesalter

MR Imaging of Orbital Disorders in Paediatric Patients
M. Reiss-Zimmermann
,
I. Sorge
,
I. Sterker
,
W Hirsch
Further Information

Publication History

Publication Date:
26 September 2011 (online)

Einleitung

Orbitaerkrankungen im Kindesalter sind selten und unterscheiden sich von denen im Erwachsenenalter. Trotz enger anatomischer Verhältnisse gibt es zudem eine Vielzahl unterschiedlicher orbitaler Pathologien. Die meisten Orbitatumoren sind benigne, aber auch ohne Infiltration der Umgebung kann ebenso wie bei malignen Erkrankungen Visus und Leben des Kindes durch ein rasches Tumorwachstum bedroht sein. Zu den häufigsten benignen Er-krankungen zählen Dermoidzysten und das kapilläre Hämangiom (Sterker I, Frerich B. Klin Monbl Augenheilkd 2006; 223: 59–67). Das Rhabdomyosarkom stellt den häufigsten malignen Tumor dar (Castillo BV, Jr., Kaufman L. Pediatr Clin North Am 2003; 50: 149–172). Die Ein-teilung der Orbita in anatomisch-funktionelle Kompartimente erleichtert die Differenzialdiagnostik pathologischer Veränderungen, da sich Tumoren häufig einzelnen Kompartimenten zuordnen lassen und diese Grenzen erst relativ spät durchbrechen.

Augenveränderungen im Kindesalter sind bisher selten eine Indikation für MRT-Untersuchungen, da der weitaus größte Teil der Erkrankungen durch klinische Untersuchung und Sonografie ausreichend abgeklärt werden kann. So sind die häufigsten MRT-Indikationen einerseits Erkrankungen des Retrobulbärraums und andererseits bei diffusen Erkrankungen die exakte Darstellung der Ausdehnungslokalisation.