Geburtshilfe Frauenheilkd 2011; 71 - A46
DOI: 10.1055/s-0031-1292737

Pektopexie: Ein vielversprechendes Verfahren zur Korrektur des vaginalen Deszensus

M Anapolski 1, C Banerjee 1, J Rulinski 1, KG Noé 1
  • 1KKH-Dormagen, Obstetrics and Gynecology, Dormagen, Germany

Einführung:

Zur operativen Korrektur des Descensus vaginae stehen heutzutage mehrere Verfahren zu Verfügung. Verglichen mit anderen, herkömlichen Methoden ist die Sakrokolpopexie am besten geeignet, die natürliche Form und Ausrichtung der Scheide wiederherzustellen. Ein wesentlicher Nachteil dieser Methode ist jedoch eine mögliche Verletzung der präsakralen Gefäße und Nerven sowie eine Beeinträchtigung der Peristaltik durch eine mechanische Einengung des kleinen Beckens. Die laparoskopische Pektopexie, eine beidseitige Fixation der Scheide bzw. der Cervix uteri an den Ligg. ileopectinea mittels eines PVDF-Netzes, wurde in unserer Klinik als Alternative zur Fixation am Lig. longitudinale anterius entwickelt. Dieses Verfahren wurde usprünglich für Patientinnen mit einem erschwerten Zugang zum Os sacrum konzepiert (z.B. bei Adipositas oder Zustand nach Eingriffen im Bereich des Colon sigmoideum).

Material und Methoden:

Vergleich der Kurzzeitergebnisse nach einer laparoskopischen Pektopexie und nach einer Sakrokolpopexie im Rahmen einer prospektiven randomisierten Studie.

Ergebnisse:

Verglichen mit der Sakrokolpopexie-Gruppe wurden bei Pektopexie-Patienten keine höheren Komplikationsraten festgestellt. Die durschnittliche Operationsdauer und der intraoperative Blutverlust waren in der Pektopexie-Gruppe jedoch niedriger als in der Kontrollgruppe. Die Langzeitdaten stehen noch aus, jedoch wurden nach einem mehrmonatigen Follow-up bisher keine Senkunsrezidive, Ausrisse und Netzarosionen festgestellt.

Diskussion:

Obwohl weitere Ergebnisse der Folow-up-Untersuchugen noch abzuwarten sind, stellt die laparoskopische Pektopexie ein vielversprechendes Verfahren mit einer geringen Rate an intra- und postoperativen Komplikationen dar.