Die mikrobielle Infektion des Endodonts spielt die entscheidende Rolle bei der Entstehung
einer Pulpagangrän und einer periapikalen Entzündung [21]. Es ist allgemein anerkannt, dass die vollständige Eliminierung dieser Bakterien
im Rahmen der Wurzelkanalbehandlung sehr schwer [2] bzw. unmöglich ist. Etablierte Maßnahmen zur Desinfektion bestehen in der chemomechanischen
Aufbereitung, der Applikation desinfizierender, temporärer Einlagen und dem bakteriendichten
Verschluss der Zugangskavität. Weiterhin wird in der Literatur die Verwendung von
Ozon, Lasern und Antibiotika beschrieben [10]
[15]
[16]. Spüllösungen können dabei zusätzlich mittels Ultraschall oder Erwärmung ”aktiviert“
werden [8]
[19]. Auch bei Ausschöpfung aller zurzeit in der Endodontie eingeführten Desinfektionsmethoden
ist es vor allem bei stark infizierten Kanalsystemen nicht möglich, diese während
der Primärpräparation vollständig zu desinfizieren [5]
[7]
[9]
[17]
[20]
[28]. Dies wird vor allem dann deutlich, wenn man die Komplexität der Kanalsysteme mit
ihren Isthmen, Ramifikationen und umgebenden Dentintubuli betrachtet [22]. Deshalb ist es umstritten, ob endodontische Behandlungen – insbesondere bei infizierten
Kanälen – in nur einer Sitzung durchgeführt werden können [24] oder ob eine temporäre Wurzelkanalfüllung mit Kalziumhydroxid vorzuziehen ist. In
Anbetracht des dargestellten Sachverhalts kommt der Eliminierung der Bakterien eine
besondere Bedeutung zu [9]. Eine weitere, in der zahnärztlichen Praxis noch nicht so verbreitete, aber in anderen
Fachgebieten seit Jahrzehnten [14] eingeführte, Desinfektionsmethode ist die antimikrobielle photodynamische Therapie.
Im vorliegenden Beitrag soll die Anwendung bei der Wurzelkanalbehandlung näher beleuchtet
werden.