Z Gastroenterol 2012; 50 - P3_03
DOI: 10.1055/s-0031-1295844

Morbidität und die stationäre Behandlungsdauer bei der elektiven Leberteilresektion: Verbesserungspotentiale durch Fast Track Komponenten?

T Bexten 1, C Bonavita 1, T Schreckenbach 1, HJ Wilke 2, WO Bechstein 1, C Mönch 1
  • 1Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Klinikum und Fachbereich Medizin Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main, Frankfurt am Main
  • 2Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, Klinikum und Fachbereich Medizin Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main, Frankfurt am Main

Einleitung: Ziel dieser Studie war die Identifikation von Einflussfaktoren auf Komponenten des Fast Track Konzept sowie auf die stationäre Behandlungsdauer, Morbidität und Mortalität bei Patienten, bei welchen eine Leberteilresektion durchgeführt wurde.

Material und Methoden: Retrospektive Evaluation von 232 Patienten, welche in einem Zeitraum vom 02.2007 bis 02.2011 in unserer Klinik Leberteilreseziert wurden. Endpunkte waren die stationäre Behandlungsdauer, Morbidität und Mortalität, der vollständige orale Kostaufbau, die eigenständige Mobilisation sowie die Analgesie über einen PDK.

Ergebnisse: Es wurden 82 Frauen und 150 Männer operiert. Das durchschnittliche Alter lag bei 61 (±13) Jahren. Die stationäre Behandlungsdauer lag bei 17 Tagen (±14). 52% der Patienten bedurften zu keinem Zeitpunkt einer Überwachung auf der Internsivstation/IMC. Blutkonserven wurden 31,5% der Patienten verabreicht, 90% erhielten einen PDK. Die Zeit bis zur eigenständigen Mobilisation war 2,9 Tage (±2,5), bis zum vollständigen Kostaufbau 4 Tage (±3,1). Die Morbidität (≥Clavien III°) lag bei 32,3%, die 30-Tage Mortalität bei 4,7%. Signifikante Korrelationen fanden wir zwischen der stationären Behandlungsdauer und der Zeit bis zum vollständigen Kostaufbau (p=0,01), dem Alter und der ASA (p=0,01 p=0,04) sowie der Anzahl verabreichter EK´s (p=0,01). Patienten mit einer Morbidität ≥Clavien III° hatten eine verlängerte Zeit bis zum vollständigen Kostaufbau (3,7d vs. 4,6d p=0,038) und einen erhöhten postoperativen Infusionsbedarf (7,6l vs. 10,4l p=0,01). Weitere Korrelationen bestanden zwischen der Morbidität und dem intraoperative Blutverlust (p=0,01), der OP Zeit (p=0,01) und der Anzahl von Blutübertragungen (p=0,01). Korrelationen bezüglich der Mortalität und Fast-Track Komponenten fanden wir nicht.

Fazit: Unsere Daten zeigen einen signifikanten Zusammenhang zwischen Komponenten der Fast Track Chirurgie, der stationären Behandlungsdauer sowie der Morbidität nach Leberteilresektionen.

* in %
** in Tagen
*** in% [Verweildauer in Tagen]

OP Verfahren

Possum Morbidität

Beobachtete Morbidität & Clavien III0

30 Tage Mortalität*

Dauer bis zum vollst. Kostaufbau**

Dauer bis zur eigenst. Mobilisation**

PDK***

Hemihepatektomie re (n=85)

40 (±18)

23,5

3,5

3,4 (±2,8)

2,7 (±2,6)

95 [5,2 (±2,1)]

Hemihepatektomie li (n=56)

43 (±24)

32,1

5,4

3,9 (±2,6)

2,9 (±2,5)

90,6 [4,8 (±2,3)]

Trisektorektomie (n=35)

55 (±19)

57,1

5,7

5,5 (±3,6)

3,8 (±3,2)

91,4 [6,3 (±4,3)]

Segmentektomie (n=33)

39 (±22)

39,1

9,1

3,5 (±3,1)

2 (±1,6)

80,8 [5,6 (±1,7)]

Bisegmentektomie (n=23)

34 (±17)

17,4

0

4,1 (±3,6)

2,6 (±2,1)

85 [5,3 (±1,8)]