Ribavirin beeinflusst unterschiedlich die Funktionen von CD4+ TH1-, TH2- und regulatoischen T-Zell-Klonen bei chronischer Hepatitis C

Ribavirin verbessert die Effektivität bei der Therapie der Hepatitis C Virus (HCV) Infektion. Obwohl der Wirkungsmechanismus bisher nicht genau verstanden ist, wird ein immunvermittelter Angriffspunkt vermutet. Hier untersuchten wir in vitro die Wirkung von Ribavirin auf CD4+ T-Zell-Klone mit unterschiedlicher funktioneller Polarisierung, die wir aus dem Blut von Patienten mit chronischer Hepatitis C generiert hatten.Wir analysierten die Proliferation ([³H] Thymidin-Einbau) und die Zytokinproduktion (IL–10, IFN-gamma) bei unterschiedlichen Konzentrationen von Ribavirin (0–10µg/ml) bei 8, 9 und 7 CD4+ TH1-, TH2- und regulatorischen T-Zell-Klonen. In Ko-kulturexperimenten untersuchten wir den Effekt von Ribavirin auf die Inhibierung von TH1- und TH2-Klonen durch regulatorische T-Zell-Klone. Alle Klone generierten wir aus dem peripheren Blut von Patienten mir chronischer Hepatitis C in Gegenwart von HCV Core-Protein.Insgesamt zeigte Ribavirin nur einen geringen Effekt (< 20% Änderung) auf die Proliferation bzw. die IL–10 Sekretion von TH2-Klonen. Im Gegensatz dazu verstärkte Ribavirin signifikant die Proliferation (p<0.001) und die IFN-gamma Sekretion (p=0.004) von TH1-Klonen und inhibierte–ebenfalls in einer Dosis abhängigen Weise–die IL–10 Sekretion von regulatorischen T-Zell-Klonen. Alle regulatorischen T-Zell-Klone inhibierten die Proliferation von TH1- bzw. TH2-Klonen durch die Produktion von IL–10. Diese Suppression von Effektor-Klonen konnte durch Zugabe von Ribavirin dosisabhängig aufgehoben werden.Unsere Daten zeigen, dass Ribavirin die Balance der Zytokinproduktion von CD4+ T-Zellen beeinflusst. Zum einen verstärkt Ribavirin direkt die Funktion von TH1-Zellen, und zum anderen hebt Ribavirin die Suppression von T-Effektorzellen auf, indem es die IL–10 Sekretion von regulatorischen T-Zellen inhibiert.