Z Gastroenterol 2012; 50 - P4_24
DOI: 10.1055/s-0031-1295910

HCV-vermittelte Blockierung der IL–2 Sekretion von CD4(+) T-Zellen hemmt die anti-fibrotische Aktivität von NK-Zellen

A Glässner 1, M Eisenhardt 1, B Krämer 1, F Wolter 1, P Kokordelis 1, B Sibbing 1, T Sauerbruch 1, U Spengler 1, J Nattermann 1
  • 1Medizinische Klinik und Poliklinik I, Innere Medizin, Bonn, Deutschland

Einleitung: Die chronische Hepatitis C Virus (HCV)-Infektion ist durch eine fortschreitende Leberfibrose charakterisiert. Humane natürliche Killer (NK)-Zellen sind in der Lage, durch Induktion von Apoptose in aktivierten hepatischen Sternzellen (HSC) anti-fibrotisch zu wirken. In der vorliegenden Arbeit untersuchten wir den Einfluss von CD4(+) T-Zellen auf die anti-fibrotische Aktivität von NK-Zellen und wie diese durch HCV beeinflusst wird.

Material und Methoden: NK-Zellen wurden über Nacht in Überständen CD3/CD28-stimulierter CD4(+) T-Zellen kultiviert. Anschließend wurden die NK-Zellen mit HSC ko-inkubiert und durchflusszytometrisch die NK-Zell-Degranulation (CD107a) und IFN-γ Sekretion, sowie die HSC-Apoptose (aktive Caspase–3) bestimmt.In Blockierungsexperimenten wurden die CD4(+) T-Zellen mit anti-IL–2 oder HCV(+) Serum kultiviert.

Ergebnisse: Nach Inkubation mit CD4(+) T-Zell-Überstand zeigten die NK-Zellen eine signifikant höhere Aktivität gegenüber primären HSC als unstimulierte NK-Zellen. Sowohl die CD107a Expression (3,8±0,8% vs. 19,2±1,9%) als auch die IFN-γ-Sekretion (0,3±0,1% vs. 7,4±1,1%) waren deutlich gesteigert. Zudem fand sich ein signifikant erhöhter Anteil apoptotischer HSC (6,1±1% vs. 46,1±4,7%). Hierbei fand sich eine positive Korrelation zwischen Aktivität der NK-Zellen und Anzahl der eingesetzten CD4(+) T-Zellen. Blockierungsexperimente belegten, dass es sich hierbei um einen IL–2-vermittelten Mechanismus handelt.Zudem konnten wir zeigen, dass die Prä-Inkubation mit HCV(+) Serum, jedoch nicht mit HCV(-) Serum, den stimulierenden Einfluss von CD4(+) T-Zellen auf NK-Zellen signifikant hemmt.

Diskussion: CD4(+) T-Zellen stimulieren über einen IL–2 vermittelten Signalweg die anti-fibrotische Aktivität von NK-Zellen. Die Hemmung dieser Interaktion durch HCV stellt einen neuen möglichen Mechanismus HCV-assoziierten Leberfibrogenese dar.