Z Gastroenterol 2012; 50 - P4_40
DOI: 10.1055/s-0031-1295926

Patienten mit Primär Sklerosierender Cholangitis weisen ein gestörtes Gleichgewicht zwischen Foxp3+ regulatorischen T-Zellen und proinflammatorischen Th17 Zellen auf

M Peiseler 1, M Sebode 1, J Katt 1, B Franke 1, F Wortmann 1, A Quaas 2, U Baron 3, AW Lohse 1, I Sobottka 4, C Wiegard 1, C Weiler-Normann 1, J Herkel 1, C Schramm 1
  • 1I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • 2Institut für Pathologie, Hamburg
  • 3Epiontis GmbH, Berlin
  • 4Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene, Hamburg

EinleitungDaten aus genetischen Assoziationsstudien legen nahe, dass eine Störung des adaptiven Immunsystems an der Pathogenese der Primär Sklerosierenden Cholangitis (PSC) beteiligt ist. Wir untersuchten ob bei der PSC das Gleichgewicht zwischen Immunregulation und Inflammation gestört ist. Hierzu wurden die Frequenz und Funktionalität regulatorischer T Zellen (Treg) auf der einen Seite und die Th17 Differenzierung auf mikrobielle Stimuli auf der anderen Seite untersucht.MethodenTreg Frequenzen im peripheren Blut wurden durchflusszytometrisch bestimmt und Treg als CD4+CD25highFoxp3+CD127low Zellen definiert. Zusätzlich wurde der Anteil demethylierter DNA im peripheren Blut bestimmt. Um die Funktionalität der peripheren Tregs von PSC Patienten zu überprüfen, wurde in vitro die suppressive Kapazität von Tregs mittels CFSE Assay untersucht. Ausserdem wurden PBMCs von PSC Patienten mit hitzeinaktivierten Bakterien bzw. Hefen (E.coli, E.faecalis, S.aureus, C.albicans) stimuliert und durchflusszytometrisch analysiert.ErgebnisseIm peripheren Blut zeigte sich für PSC Patienten eine signifikant geringere Frequenz von Tregs sowohl im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe (p=0,0025) als auch im Vergleich zu Patienten mit Primär Biliärer Zirrhose (PBC) (p=0,0011). Im Vergleich zu Gesunden war die suppressive Kapazität der Tregs von PSC Patienten signifikant vermindert (p=0,019). Auf der anderen Seite zeigten CD4+ T-Zellen von PSC Patienten nach Stimulation mit E.faecalis (p=0,0006), nach Stimulation mit S.aureus (p=0,0051) und nach Stimulation mit C.albicans (p=0,0054) eine verstärkte Expression von IL–17 im Vergleich zu gesunden Kontrollen und PBC Patienten.SchlussfolgerungUnsere Daten weisen darauf hin, dass bei PSC Patienten ein gestörtes Gleichgewicht zwischen proinflammatorischen und regulatorischen Lymphozyten vorliegt und unterstützen daher die kürzlich beschriebenen genetischen Assoziationen bei Patienten mit PSC.