Z Gastroenterol 2012; 50 - P4_52
DOI: 10.1055/s-0031-1295938

Der CYP27B1–1260 Promoter Polymorphismus rs120877012 ist bei HCV/HIV koinfizierten Patienten signifikant mit einem Ansprechen auf die Therapie der Hepatitis C Erkrankung (SVR) assoziiert

B Sibbing 1, C Boesecke 1, P Kokordelis 1, A Baumgarten 2, P Ingiliz 3, S Mauss 4, B Krämer 1, M Eisenhardt 1, A Glässner 1, U Naumann 5, J Söhne 1, T Sauerbruch 1, J Rockstroh 1, U Spengler 1, J Nattermann 1
  • 1Medizinische Klinik und Poliklinik I, Innere Medizin, Bonn, Deutschland
  • 2Private Praxis, Berlin
  • 3Private Praxis, Berlin
  • 4Centrum für HIV und Hepatogastroenterologie, Düsseldorf
  • 5Praxiszentrum Kaiserdamm, Berlin

Hintergrund: Bei HIV-positiven Patienten spielt die Koinfektion mit dem Hepatitis C Virus (HCV) eine große Rolle. Ein Einzelnukleotid-Polymorphismus (SNP) in der Promoter Region des Enzyms 1α-Hydroxylase (CYP27B1–1260) konnte mit Ansprechen auf eine Interferon-basierte Therapie der Hepatitis C Erkrankung assoziiert werden. Wir untersuchten den möglichen Effekt des CYP27B1–1260 Genotyps bei Patienten mit HCV und HIV Koinfektion.

Methoden: Insgesamt wurden 221 HCV/HIV koinfizierte Patienten auf den CYP27B1–1260 Genotyp untersucht. Die Häufigkeit des anhaltenden virologischen Ansprechens (SVR) auf eine Therapie mit pegyliertem Interferon α (IFN-α) und Ribavirin wurde zwischen den einzelnen Genotypen verglichen. Als Kontrollgruppe wurden 113 gesunde Probanden, 143 HCV(+)/HIV(-) und 161 HIV(+)/HCV(-) Patienten untersucht.

Ergebnisse: Die CYP27B1–1260 Genotypenverteilung zwischen HCV/HIV koinfizierten Patienten (A/A: n(9.4%), A/C: n(45.3%), C/C: n(45.3%)) und gesunden Probanden (A/A: n(9.7%), A/C: n(31.9%), C/C: n(58.4%); p=0.02) unterschied sich signifikant.. Die untersuchten Patientengruppen befanden sich bezüglich des untersuchten Polymorhismus im Hardy-Weinberg-Gleichgewicht. HCV-positive Patienten mit dem homozygoten Genotyp A/A erreichten signifikant häufiger ein anhaltendes virologisches Ansprechen (26/40 (65%)), als die Patienten mit den Genotypen A/C und C/C (153/324 (47.2%); OR 2; p=0.04). Die separate Analyse der HCV/HIV koinfizierten Patienten zeigte auch ein signifikant häufigeres anhaltendes virologisches Therapieansprechen der Patienten mit dem Genotyp A/A (18/26 (69.2%) im Vergleich zu den Patienten mit den Genotypen A/C und C/C (94/195 (48.2%); OR 2.4; p=0.046).

Zusammenfassung: Bei HCV und HIV koinfizierten Patienten ist der CYP27B1–1260 Genotyp A/A im Vergleich zu den Genotypen A/C und C/C mit einem signifikant häufigeren anhaltenden virologischen Ansprechen (SVR) assoziiert.