Z Gastroenterol 2012; 50 - P5_15
DOI: 10.1055/s-0031-1295971

Promotermethylierungen von IGFBP3 und RASSF1 als Marker für gefäßinvasives Wachstum und Metastasierung bei Hepatoblastomen

M Eichenmüller 1, I Regel 1, J Liebl 2, A Vollmar 2, D von Schweinitz 1, R Kappler 1
  • 1Kinderchirurgische Klinik der Universität München, München
  • 2Department Pharmazie der Universität München, München

Das Hepatoblastom (HB) stellt den häufigsten Lebertumor des Kindesalters dar und tritt meist innerhalb der ersten drei Lebensjahre auf. Obgleich durch die Kombination aus neoadjuvanter Chemotherapie mit chirurgischer Tumorresektion eine Vielzahl an Kindern mit HB geheilt werden kann, sind insbesondere Patienten mit Hochrisikomerkmalen wie Gefäßinvasion und Metastasen immer noch mit einer schlechten Prognose behaftet. In dieser Studie beschreiben wir anhand eines Kollektivs von 36 HB die Etablierung zweier epigenetischer Marker, die signifikant mit gefäßinvasivem Wachstum oder Metastasierung bei HB assoziiert sind. Hierbei handelt es sich um die Promoter-Hypermethylierung des insulin-like growth factor binding protein 3 (IGFBP3) und des Ras association (RalGDS/AF–6) domain family member 1 (RASSF1) Gens. Physiologische Level an IGFBP3 spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung des insulin-like growth factor 2 Signalwegs, der bei HB häufig konstitutiv aktiviert vorliegt. Durch die gezielte Wiedereinbringung von IGFBP3 konnten wir eine verminderte Migrations- und Invasionsfähigkeit der Lebertumorzellen erreichen. Insgesamt zeigen unsere Daten, dass IGFBP3 neben seiner tumorbiologischen Relevanz als Tumorsuppressorgen zukünftig zusammen mit RASSF1 als Marker für Hochrisiko-HB eingesetzt werden könnte.