Diabetes aktuell 2011; 9(07): 292
DOI: 10.1055/s-0031-1298722
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diabetes – das unterschätzte Risiko – Forsa-Umfrage zeigt mangelndes Wissen über Diabetes

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Publication Date:
05 December 2011 (online)

Diabetes (Typ 2) ist eine Zivilisationskrankheit: Die meisten Fälle wären durch einen gesünderen Lebenswandel vermeidbar. Rund ein Drittel der Deutschen kennt jedoch weder Risikofaktoren noch mögliche Folgeerkrankungen des Diabetes. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Wissenschaftsjahres Gesundheitsforschung zum Welt-Diabetes-Tag am 14. November.

Nach Angaben der Vereinten Nationen leiden mehr als 250 Millionen Menschen an Diabetes, allein in Deutschland sind mehr als 7 Millionen betroffen. Es steht zu befürchten, dass die Zahl der Erkrankungen und der daraus resultierenden Todesfälle bis 2030 rasant steigen wird – für die Vereinten Nationen Grund genug, Diabetes als erste nicht durch eine Infektion ausgelöste Krankheit zur globalen Bedrohung der Menschheit zu erklären.

Mehr als die Hälfte der Deutschen (57 %) weiß allerdings nicht, dass es 2 unterschiedliche Formen von Diabetes gibt, zeigte die Umfrage. Abgeschlagenheit, stärkerer Durst und häufigere Infektionen können erste Anzeichen von Diabetes sein – immerhin 58 % der Deutschen kennen mindestens eines der möglichen Symptome. Die Gesundheitsforschung versucht heute vor allem die Frage zu beantworten, warum manche Menschen einen Diabetes entwickeln und andere nicht. Klar ist: Auch bei Typ 2 spielt die Vererbung eine Rolle – ein Aspekt, von dem nur 17 % der Befragten wissen. Doch die genetische Veranlagung allein verursacht dieses Krankheitsbild in der Regel nicht. Übergewicht, Bewegungsmangel und falsche Ernährung gehören zu den wichtigsten Risikofaktoren.