Summary
Chitosan (CAS 9012-76-4) is derived by alkaline deacetylation from chitin, an abundant
polymeric product of natural biosynthesis especially in crustaceans. It is available
in a primary, unorganised structure, but also in a microcrystalline form. As a dietary
supplement, chitosan has been claimed to control obesity and to lower serum cholesterol.
A variety of chitosan products have been freely available worldwide in health stores
and pharmacies. This review summarises the current knowledge about cholesterol-lowering
and safety properties of chitosan and focuses its possible application for the treatment
of hypercholesterolaemia.
Chitosan behaves as a polycationic(+) cellulose-like fibrillar biopolymer that forms
films with negatively charged surfaces. It is not specifically hydrolysed by digestive
enzymes in man, but limited digestion of chitosan due to bacterial flora and to the
unspecific enzymes might occur. Negatively charged molecules in stomach attach strongly
to the positive charged tertiary amino group (-NH3
+) of chitosan. Therefore, chitosan reduces fat absorption from gastrointestinal tract
by binding with anionic carboxyl groups of fatty and bile acids, and it interferes
with emulsification of neutral lipids (i.e., cholesterol, other sterols) by binding
them with hydrophobic bonds.
In short-term animal studies the safety of chitosan has been good. There are only
few studies with chitosan in humans. In man, dietary chitosan has been reported to
reduce serum total cholesterol levels by 5.8-42.6 % and low-density lipoprotein levels
by 15.1-35.1 %. In short-term trials up to 12 weeks, no clinically significant symptoms
have been observed with chitosan compared to placebo. Mild and transitory nausea and
constipation have been reported in 2.6-5.4 % of subjects. Although chitosan has been
clinically well tolerated, it cannot be recommended to people allergic to crustaceans.
Zusammenfassung
Cholesterinsenkende Eigenschaften und Sicherheit von Chitosan
Chitosan (CAS 9012-76-4) ist ein Derivativ von Chitin, einem reichlich vorhandenen
polymerischen Produkt natürlicher Biosynthese besonders in Krebstieren, und wird mittels
alkalischer Deacetylierung hergestellt. Es steht in einer primären, unorganisierten
Struktur zur Verfügung, aber auch in mikrokristalliner Form. Als Nahrungszusatzstoff
verwendet wurde Chitosan die Fähigkeit zugesprochen, ein bestehendes Übergewicht unter
Kontrolle bringen zu können und den Serumcholesterin-Spiegel zu senken. Weltweit sind
verschiedene Chitosan-Produkte in Apotheken und in Geschäften für Naturprodukte frei
erhältlich. Diese Übersicht faßt die cholesterinsenkenden Wirkungen und die Sicherheit
von Chitosan zusammen und konzentriert sich auf die Möglichkeiten seiner Anwendung
zur Behandlung der Hyperchlolesterinämie.
Chitosan verhält sich wie ein polyka-tionisch positives zelluloseähnliches fi-brilläres
Biopolymer, das mit negativ geladenen Oberflächen folienartige Verbindungen eingeht.
Es wird von den Verdauungsenzymen des Menschen nicht spezifisch hydrolysiert, aber
eine begrenzte Verdauung von Chitosan kann aufgrund der Bakterienflora und der unspezifischen
Enzyme auftreten. Negativ geladene Moleküle im Magen gehen mit der positiv geladenen
tertiären Aminogruppe (-NH3
+) des Chitosan feste Verbindungen ein. Aus diesem Grunde verringert Chitosan die Fettabsorption
im Gastrointestinaltrakt durch eine Anbindung an die anionische Karboxylgruppe von
Fett- und Gallensäure und beeinflußt die Emulgierung neutraler Lipide (z. B. Cholesterin
und andere Sterole), indem es mit ihnen hydrophobe Verbindungen eingeht.
In Tierversuchen, die sich über einen kurzen Zeitraum erstreckten, hat man für Chitosan
gute Sicherheitseigenschaf ten nachweisen können. Es gibt nur wenige Humanstudien
mit Chitosan. Untersuchungsergebnisse haben gezeigt, daß als Nahrungszusatzstoff eingenommenes
Chitosan den Gesamtcholesterin-Spiegel beim Menschen um 5,8–42,6 % und den Low-density-Lipoprotein-Spiegel
um 15,1–35,1 % senkt. In Kurzzeitversuchen mit einer Dauer bis zu 12 Wochen wurden
bei der Einnahme von Chitosan im Vergleich zur Plazebo-Einnahme keine klinisch signifikanten
Symptome beobachtet. Ein geringfügiger und vorübergehender Brechreiz sowie Verstopfungsymptome
traten bei 2,6–5,4 % der Versuchspersonen auf. Obgleich Chitosan eine gute Verträglichkeit
aufweist, ist seine Einnahme bei bestehender Krustentier-Allergie nicht zu empfehlen.
Key words
Atherosclerosis - CAS 9012-76-4 - Chitin - Chitosan, cholesterol-lowering effect,
safety aspects