Summary
Tolterodine ((R)-N,N-diisopropyl- 3- (2- hydroxy- 5 -methylphenyl)-3- phenylpropanamine,
CAS 124937-51-5) is an anti -muscarinic agent developed specifically for the treatment
of the overactive bladder. In this study, the extent and profile of tissue distribution
of 14C- tolterodine, after single and repeat oral dosing, was investigated in the mouse.
Overall, distribution of radioactivity in tissues was rapid, and there were no gender
-specific differences. The concentration of radio activity in most tissues was similar
to, or exceeded, that in blood. Highest concentrations were measured in gall bladder,
urinary bladder, liver, kidneys and lungs, while the lowest concentration (10- times
lower than in plasma) was seen in the brain. The distribution pattern after repeat
oral dosing was similar to that after a single dose, although the decline in tissue
concentrations was slower. Studies in pregnant mice showed that the distribution of
radioactivity differed between dams and fetuses. Radioactivity was low and showed
homogeneous distribution in the fetus, while a heterogeneous pat tern was seen in
the dam. Highest concentrations were seen in the fetal liver, brain and spinal cord.
Some accumulation was observed in the choroidplexus. Placental concentrations of radioactivity
were generally higher than those in the fetus, with some accumulation in the yolk
sac. Studies in suckling mouse pups showed low levels of exposure to drug -related
radioactivity (around 0.2 % of the dose); the milk:plasma concentration ratio was
0.0-0.7. In conclusion, tolterodine and its metabolites are rapidly distributed into
tissues following oral administration of radiolabeled drug in the mouse, with many
tissues (including the fetus) reaching similar concentrations to that observed in
blood. In other tissues, especially the eliminating organs, radio -activity levels
were much higher than in blood. Penetration of the central nervous system was low,
suggesting that the risk of deleterious effects on cognitive function may be lower
with tolterodine than with more lipophilic antimuscarinic drugs.
Zusammenfassung
Gewebeverteilung des Muskarinrezeptor -Antagonisten Tolterodin und Übergang des Wirkstoffs
in Fetus und Muttermilch bei Mäusen
Tolterodin ((R) -N,N- Diisopropyl -3- (2- hydroxy-5 – methylphenyl)-3- phenylpropanamin,
CAS 124937-51-5) ist ein anti- muskarinischer Wirkstoff, der speziellfür die Behandlung
der Blasenhyperaktivität (motorischer Urge) entwickelt wurde. In der vorliegenden
Studie wurde an Mäusen das Ausmaß und Profil der Gewebe Verteilung von 14C- Tolterodin nach einfacher und wiederholter oraler Gabe unter- sucht. Insgesamt
war eine rasche Verteilung der Radioaktivität in den Geweben zu beobachten. Dabei
gab es keine geschlechtsspezifischen Unterschiede. In den meisten Geweben war die
Radioaktivität mit der Blutkonzentration vergleich -bar oder übertraf diese. Die höchsten
Konzentrationen wurden in der Gallen- blase, der Harnblase, der Leber, den Nieren
und den Lungen gemessen, während im Gehirn die niedrigsten Konzentrationen anzutreffen
waren. Das Verteilungsmuster entsprach nach wiederholter oraler Gabe zwar weitgehend
der Verteilung nach einfacher Gabe, doch der Abbau der Gewebekonzentrationen erfolgte
langsamer. In Studien an trächtigen Mäusen wurden Unterschiede in der Verteilung der
Radioaktivität beim Muttertier bzw. beim Feten festgestellt. Beim Feten wurde eine
niedrige Radioaktivität mit homogener Verteilung beobachtet, während beim Muttertier
ein heterogenes Verteilungsmuster zu verzeichnen war. Die höchsten Konzentrationen
wurden in der Leber sowie im Hirn und Rückenmark der Feten gemessen. Eine gewisse
Anreicherung war im Plexus choroideus zu beobachten, während im Hirn der Muttertiere
bei allen untersuchten Dosen fast gar keine Radioaktivität nachzuweisen war. Die Plazentakonzentration
der Radioaktivität war allgemein höher als beim Fetus, wobei eine gewisse Anreicherung
im Dottersack zu verzeichnen war. Bei Studien an Mäusesäuglingen war nureine vergleichsweise
geringe mit dem Arzneistoff im Zusammenhang stehende radioaktive Exposition zu messen
(etwa 0,2 % der Dosis); ; das Verhältnis der Milchkonzentration zur Plasmakonzentration
betrug 0,0-0,7. Abschließend lässt sich feststellen, dass Tolterodin und seine Metaboliten
bei der Maus nach ora1er Gabe der radioaktiv markierten Substanz eine rasche Gewebeverteilung
auf- weist, wobei die Konzentration der Radioaktivität in vielen Geweben (einschließlich
des Feten) der Blutkonzentration ent- spricht. In anderen Geweben, insbesondere in
den Ausscheidungsorganen, wurden viel höhere Konzentrationen als im Blut gemessen.
Im zentralen Nervensystem war nur eine geringfügige Penetration festzustellen. Dies
deutet darauf hin, daTolterodin möglicherweise weniger nachteilige Effekte auf das
kognitive Leistungsvermögen hat als andere antimuskarinische Substanzen mit stärke
ausge prägten lipophilen Eigenschaften.
Key words
CAS 124937-51-5 - Muscarinic receptor antagonist - Tolterodine, mouse, placental transfer,
tissue distribution