Was haben Grundschulkinder, die aufgrund einer gestörten neuromotorischen Aufrichtung
keinen Purzelbaum können, gemeinsam mit Kindern, die regelmäßig unter Kopfweh leiden
oder Kindern mit Zwangsbisslagen? Gemeinsam ist diesen Kindern eine funktionelle Störung,
die sowohl Auswirkungen auf ihr aktuelles Befinden wie auch ihre weitere Entwicklung
haben kann. Seit einigen Jahren tritt daher immer mehr die Notwendigkeit einer fachübergreifenden
frühen Behandlung in den Fokus und gibt es spezielle Tagungen, die sich dieser Thematik
widmen. CMD (craniomandibuläre Dysfunktion) ist dabei nur ein Symptomkomplex, der
nach Erfahrungen mit erwachsenen Patienten begrifflich übernommen wurde. Bei Heranwachsenden
stellt sich dieser Komplex jedoch vielfach anders dar und ist schwerer zu erkennen.
Häufig scheitert die interdisziplinäre Kommunikation an der abweichenden Nomenklatur.
Liegen nur geringe Abweichungen der Kinder von Standardwerten vor, wird ein Eingreifen
oft zurückgestellt. Im folgenden Beitrag soll anhand der seit 3 Jahren stattfindenden
Kieler Kinder Konferenz auf einige aktuell diskutierte Aspekte funktioneller Störungen
bei Kindern und Grundlagen eingegangen werden.