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         Die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen ist ein auch unter Angehörigen der Gesundheitsberufe
            weit verbreitetes Phänomen. Zur Erforschung der Ursachen dieser unangemessenen Haltung
            wurden Medizinstudierende am Anfang und am Ende des Studiums mit Fragebögen zur Selbsteinschätzung
            untersucht, die die Soziale Distanz gegenüber psychisch Kranken, Annahmen über die
            Ursachen psychischer Störungen, die Wertschätzung von Psychotherapie und die Persönlichkeitsmerkmale
            Empathie und Narzissmus erfassen. Während sich die Einstellungen der Studierenden
            als unabhängig von den Persönlichkeitsmerkmalen erweisen, treten signifikante Unterschiede
            zwischen den beiden Gruppen auf, die darauf verweisen, dass die Distanz gegenüber
            psychisch kranken Patienten in der ärztlichen Rolle und die Unsicherheit im Hinblick
            auf die Ursachen psychischer Störungen am Ende des Studiums stärker ausgeprägt sind
            als am Anfang. Diese Befunde unterstreichen die Notwendigkeit, Medizinstudierende
            besser auf den Umgang mit psychisch kranken Patienten vorzubereiten.
         
         Abstract
         
         Stigmatization of mental illness is a widespread phenomenon even among health professionals.
            To explore the origins of this inappropriate attitude, medical students at the beginning
            and in the end of their studies were examined with self-report measures of social
            distance towards mentally ill persons, beliefs about etiology of mental disorders,
            valuation of psychotherapy and the personality features empathy and narcissism. While
            the students’ attitudes turn out to be unrelated to the personality features, significant
            differences between the two groups were found indicating that distance towards mentally
            ill patients in the medical role and ambivalence about the etiological factors of
            mental disorders are stronger pronounced in the end of the studies compared to the
            beginning. These findings underline the need to prepare medical students better for
            contacts with mentally ill patients.
         
         Schlüsselwörter
Stigma psychischer Krankheit - Medizinstudierende - Soziale Distanz - Empathie - Narzissmus
Keywords
mental illness stigma - medical students - social distance - empathy - narcissism