retten! 2012; 1(1): 16-19
DOI: 10.1055/s-0032-1304281
Technik im Rettungsdienst
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Schluss mit ”analog“ – Was bringt der Digitalfunk?

Andreas Wahl
,
Sven Knödler
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Publication Date:
16 February 2012 (online)

Zusammenfassung

Der Digitalfunk wird bundesweit eingeführt. Doch warum kommt es immer wieder zu Verzögerungen? Ist die Umstellung tatsächlich sinnvoll? Und welche Vorteile bringt die Digitalfunktechnik gegenüber dem Analogfunk? Solche Fragen hört man häufig. Der Beitrag liefert Antworten am Beispiel von Baden-Württemberg und schildert, warum der Digitalfunk wichtig ist.

Die Einführung des Digitalfunks verzögert sich immer wieder: Denn obwohl der Digitalfunk viele neue Möglichkeiten bietet, erfüllt er einige Anforderungen des Rettungsdiensts noch nicht vollständig und flächendeckend. Hierfür müssen zuerst

  • alle nötigen Dienste, wie FMS, SDS und GPS funktionieren,

  • die technischen Voraussetzungen, z. B. Konzentratoren, zum Anbinden der Leitstellen vorhanden und

  • die Endgeräte und notwendigen Zusatzeinrichtungen verfügbar sein.

Erst wenn alle technischen und organisatorischen Voraussetzungen erfüllt sind, kann der Digitalfunk bundesweit einheitlich eingeführt werden. Hierfür ist das Mitwirken von Fachkräften aus dem Rettungsdienst unabdingbar.

Kernaussagen

  • Der Digitalfunk bietet viele wichtige Funktionen, doch er erfüllt noch nicht überall die Anforderungen des Rettungsdienstes.

  • Konzentratoren zum Anbinden der Leitstellen in Baden-Württemberg sind noch nicht verfügbar.

  • Datendienste im Digitalfunk sind noch nicht vollständig eingerichtet.

  • Nicht einheitliche Schnittstellen an Digitalfunkendgeräten können hohe Kosten für die Entwicklung von Zusatzgeräten, Wartung und Fehlerbehebung verursachen.

  • Konzentratoren, FMS, SDS und GPS sind für die flächendeckende Integration des Digitalfunks im Rettungsdienst nötig.