Zusammenfassung
Hintergrund:
Die endoskopische Chirurgie im Bereich der Nase, der Nasennebenhöhlen und der vorderen
Schädelbasis kommt in der Behandlung vielfältiger Pathologien zur Anwendung. Die eingesetzten
Stablinsenendoskope stellen bei dem möglichen Vorzug eines Winkelblicks den Operationsbereich
zweidimensional mit Einschränkung der Tiefenwahrnehmung dar. Die vorgestellte Arbeit
berichtet von ersten Erfahrungen mit einem neuen 3D-Chipendoskop in der endonasalen
Chirurgie der Nase, der Nasennebenhöhlen und der vorderen Schädelbasis.
Material und Methoden:
An der HNO-Klinik Homburg wurden 30 Patienten mit den Befunden einer rezidivierenden
Nasennebenhöhlenentzündung, einem invertierten Papillom, einer Mukozele der Stirnhöhle,
einem Stirnhöhlenosteom, einer chronischen Dakryozystitis und einem Hypophysenadenom
endonasal unter Verwendung von 3D-Endoskopen operativ behandelt.
Ergebnisse:
Alle chirurgischen Eingriffe konnten mit dem 3D-Endoskop ausgeführt werden. Die operative
Handhabung des 3D-Endoskops war in Anbetracht des Gewichts und Designs der Optik angenehm.
Die Problematik eines beschlagenen Endoskops war bei Anwendung der 3D-Endoskope nicht
in nennenswerter Weise gegeben. Umschriebene Blutauflagerungen an der Endoskopspitze
führten jedoch zu einem Verlust der 3-dimensionalen Bilddarstellung mit Übergang in
eine 2-dimensionale Abbildung des Operationsbereiches. Bei einer geringen Distanz
zwischen Objekt und Endoskopspitze war eine deutliche Abnahme der Bildqualität festzustellen.
Die Visualisierung der Stirnhöhle war eingeschränkt.
Schlussfolgerung:
Die endonasale Chirurgie der Nase, der Nasennebenhöhlen und der vorderen Schädelbasis
mit einem 3D-Endoskop stellt eine interessante Weiterentwicklung dar. Der vom Mikroskop
bekannte 3-dimensionale Blick kann mit dem besonderen Vorzug eines Winkelblicks verknüpft
werden. Eine 45° 3D-Endoskopie oder eine Erweiterung des Blickwinkels auf 120° des
bereits bereitstehenden 30° 3D-Endoskops können im Hinblick auf die Stirnhöhlenchirurgie
eine sinnvolle zukünftige Weiterentwicklung darstellen.
Abstract
First Experience in Endonasal Surgery Using a New 3D-chipendoscope
Background:
Endoscopic surgery for treatment of nasal, paranasal and anterior skull base pathologies
is an established treatment modality. Available rigid endoscopes with angled views
provide a 2-dimensional view with restriction of depth perception. In this study we
report about our first experience with a new 3D-Chipendoscope in surgery at the nose,
paranasal sinuses und anterior skull base.
Material and Methods:
30 patients were enrolled in this study with chronic rhinosinusitis, inverted papilloma,
frontal sinus mucocele, frontal sinus osteoma, chronic dacryocystitis and pituitary
adenoma. All patients were subjected to standard endonasal endoscopic surgery using
3D-endoscopes.
Results:
Surgery was performed by the use of the 3D-endoscope in all patients. The operative
handling of the 3D-endoscopes was user friendly in regard to design and weight of
the endoscopes. The problem of fogging during endoscopic surgery diminishing the quality
of view was not observed. Blood crusts on the endoscope tip however was able to changed
the 3D-view to a 2D-view. To close positioning of the 3D-endoscopes to the surgical
field reduced image quality. The visualisation of the frontal sinus was limited.
Conclusion:
3D-endoscopic surgery is an interesting development in endonasal surgery of pathologies
at the nose, paranasal sinuses and anterior skull base.
Schlüsselwörter
3D-Endoskopie - Chipendoskopie - Nasennebenhöhlenchirurgie - stereoskopischer Blick
- Schädelbasis
Key words
3D-endoscope - chipendoscope - sinus surgery - stereoscopic view