Abstract
Background: Guidelines recommend the addition of a long-acting β2 -agonist (LABA) for patients whose asthma is uncontrolled on inhaled corticosteroid
(ICS) monotherapy. For COPD patients the addition of an ICS to a long-acting bronchodilator
is recommended for symptomatic patients at high risk of exacerbations. We examined
whether in real-life practice guideline recommendations may delay optimal timing for
initiation of combination treatment.
Methods: A modified Delphi process was undertaken with a panel of physicians, including six
GPs and four pulmonologists, in practice in Germany. The first round comprised a semi-structured
questionnaire, the second stage was an online discussion to reach consensus on 25
statements concerning the use of ICS/LABA in patients with asthma or COPD.
Results: Consensus was achieved on 24 of 25 prepared statements for early initiation of fixed
ICS/LABA combination treatment. The panel agreed that a meaningful share of their
asthma patients on ICS monotherapy experienced symptoms and exacerbations that should
lead to addition of LABAs and that timely initiation of ICS/LABA therapy in asthma
patients could improve asthma control, and prevent a significant number of emergency
room visits, hospitalisations or additional specialist visits. The panel agreed that
symptomatic patients with moderate to severe COPD, and frequent exacerbations should
receive ICS without any delay in addition to their bronchodilator maintenance therapy.
These patients could benefit from fewer exacerbations and a reduction in symptoms.
The panel reached a consensus that fixed-dose ICS/LABA could have a positive effect
on adherence, compared with separate inhalers for ICS and LABA, which may impact treatment
outcomes.
Conclusion: A panel of ten physicians working in primary and secondary care agreed on 24 out of
25 statements that supported the early initiation of fixed combination treatment,
if indicated in a meaningful number of their asthma and COPD patients.
Zusammenfassung
Hintergrund: Zur Behandlung von Patienten, deren Asthmasymptome durch den Einsatz inhalativer
Kortikosteroide (ICS) nicht kontrolliert werden können, empfehlen Leitlinien die zusätzliche
Gabe eines langwirksamen β2-Agonisten (LABA). Für COPD-Patienten mit hohem Exazerbationsrisiko
wird ergänzend zur LABA-Monotherapie der Einsatz von ICS empfohlen. Die vorliegende
Untersuchung konzentriert sich auf die Frage, ob in der Alltagspraxis die gegenwärtige
Leitlinienempfehlung den Einsatz von Kombinationstherapien verzögert.
Methodik: Die Basis des modifizierten Delphi-Prozesses bildet ein Panel, aus sechs Allgemeinärzten
und vier Pneumologen zusammengesetzt, geografisch über Deutschland verteilt. Der erste
Abschnitt des Prozesses stellte die Beantwortung eines teilweise strukturierten Fragebogens
dar. In einem zweiten Schritt wurden die Teilnehmer mit aus den Fragebögen erstellten
Konsensaussagen konfrontiert, über deren Inhalt wurde diskutiert und abgestimmt.
Ergebnisse: Ein Konsens konnte bei 24 von 25 Aussagen zum frühen Einsatz der fixen Kombinationstherapie
mit ICS/LABA erreicht werden. Das Panel war sich dahingehend einig, dass ein bedeutender
Anteil der von ihnen behandelten Asthmapatienten unter Monotherapie mit ICS an Symptomen
und Exazerbationen leidet, was für eine ergänzende Therapie mit LABA spricht. Der
frühzeitige Einsatz einer ICS/LABA-Kombinationstherapie bei diesen Asthma-Patienten
verspricht eine Optimierung der Asthmakontrolle sowie eine erhebliche Reduktion der
Notfallbehandlungen, Krankenhausaufenthalte oder Besuche beim Facharzt. Bei COPD-Patienten
mit moderaten bis schweren Symptomen sowie häufigen Exazerbationen sollte umgehend
eine Ergänzung der LABA-Therapie mit ICS initiiert werden. Als Vorteile der frühen
Initiierung einer Kombinationstherapie bei solchen Patienten bestand Konsens hinsichtlich
der verringerten Häufigkeit von Exazerbationen sowie der Verringerung der Symptomlast.
Darüber hinaus bestand Konsens darin, dass der Einsatz einer fixen Kombinationstherapie
mit ICS/LABA, im Vergleich zu getrennt verabreichten ICS- und LABA-Inhalatoren, positive
Auswirkungen auf die Adhärenz haben kann und damit das Behandlungsergebnis positiv
beeinflusst.
Schlussfolgerung: Über 24 der 25 vorgeschlagenen Aussagen zum frühzeitigen Einsatz einer Kombinationstherapie
mit ICS und LABA in der Behandlung von COPD- und Asthma-Patienten konnte ein Konsens
erzielt werden. Das Panel unterstützte einen frühzeitigen Einsatz der Kombinationstherapie
bei einem bedeutenden Anteil der von ihm behandelten Asthma- und COPD-Patienten.