Ziele: Kombinierte PET/MR-Bildgebung hat das Potential, die Darstellung anatomischer Strukturen
in unmittelbarer Nachbarschaft zu Zahnimplantaten zu verbessern. Bei der PET/CT zeigen
sich hier häufig Aufhärtungs– und durch Schwächungskorrektur (AC) bedingte PET-Artefakte.
Mittels eines Zahnphantoms und Patientendaten wurde die Eignung kombinierter FDG-PET/MRT
für die Bildgebung der Kopf-Hals-Region evaluiert. Methode: Zum Einsatz kam ein Zahnphantom bestehend aus einem FDG-gefüllten Kunststoffzylinder
mit zwei Kunststoffträgern als Ober- und Unterkiefer. Darin enthalten waren menschliche
Zähne mit Metallimplantaten. Alle Scans erfolgten an klinischen Ganzkörper-PET/CT–
bzw. –PET/MR-Systemen (Biograph HiRez16/mMR, Siemens). Bilddaten wurden mit und ohne
CT- und MR-basierter AC (basierend auf UTE-Sequenzen) rekonstruiert und visuell und
quantitativ bewertet. Ergebnis: Die MR-basierte AC ergab inkorrekte Schwächungskarten aufgrund von MR-Signalauslöschungen
und Inhomogenitäten mit fälschlicherweise als Wasser oder Luft erkannten Voxeln in
den Metall- und Kunststoffanteilen des Phantoms.
Photopene Areale in der Umgebung der Metallimplantate konnten jedoch als einziges
sichtbares Artefakt identifiziert werden, selbst wenn inkorrekte Schwächungskarten
für die AC zum Einsatz kamen.
Im Gegensatz hierzu zeigten sich bei PET/CT-Bilddaten ausgeprägte Streifenartefakte,
die sich durch die AC auch auf die PET-Bilddaten auswirkten. Nicht-schwächungskorrigierte
PET/CT-Bilddaten zeigten eine geringe Photopenie in der Umgebung der Implantate.
In Patientenscans konnten Strukturen wie der Mundboden und der Pharynx, in der PET/CT
häufig artefaktüberlagert, in der PET/MRT gut eingesehen werden. Schlussfolgerung: Kombinierte PET/MRT zeigt eine bessere Darstellung von Strukturen in der Umgebung
von Zahnimplantaten gegenüber PET/CT. Mit weiterer Optimierung der MR-basierten Schwächungskorrektur
könnten bessere Voraussetzungen für eine korrekte Diagnosestellung und Staging bei
Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren geschaffen werden.
Keywords: PET/MR, PET/CT, Zahnimplantate, Aufhärtungsartefakte
Korrespondierender Autor: Werner MK
Universitätsklinikum der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Diagnostische und Interventionelle
Radiologie, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen
E-Mail: Matthias.Werner@med.uni-tuebingen.de