Ziele: Digitale Volumentomographie (DVT)-Systeme für den HNO-Bereich liefern für die dortigen
Fragestellungen sehr gute Bildqualität bei vergleichsweise niedrigen Anschaffungspreisen.
Tomographische Bildgebungssysteme (CT oder DVT) arbeitet nach seiner Auslieferung
unter dem Aspekt Patientendosis oft nicht optimal. Die Optimierung der Untersuchungsparameter
ist ein Prozess, der in Zusammenarbeit von Ärzten, Physikern und MTRAs in relativ
kurzer Zeit erfolgreich durchgeführt werden kann. Monte Carlo-Simulationen helfen
dabei, das Ausmaß der Optimierung zu quantifizieren. Methode: An einem klinischen DVT-Gerät wurden die Aufnahmeparameter des NNH-Protokolls optimiert.
Dazu wurden bei verschiedenen Einstellungen Aufnahmen eines Schädelphantoms angefertigt
und von fachkundigen Befundern (HNO-Medizinern und Radiologen) bewertet. Auf Basis
der so ermittelten Daten wurden die Untersuchungsparameter neu gewählt. Zur Quantifizierung
des Erfolgs der Optimierung wurden Monte Carlo-Simulationen an zwei anatomischen IRCP-Voxelphantomen
mit den Einstellungen vor und nach Optimierung durchgeführt. Für die Simulationen
wurde GMctdospp (basierend auf EGSnrc) verwendet. Aus der Simulation wurden die Organdosen
für mehrere Organe bestimmt und anschließend verglichen. Ergebnis: Die Organdosen direkt strahlensensibler Organe konnten durch die Optimierung deutlich
gesenkt werden: Augen: 85%, Augenlinsen: 88%, Speicheldrüsen: 40%, Schilddrüse: 60%,
Zunge: 65%, Lippen: 80%, Blutgefäße: 40%und Gehirn: 60%. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll das hohe Optimierungspotenzial bei DVT-Untersuchungen
im HNO-Bereich und die Möglichkeiten der Visualisierung des Optimierungserfolgs durch
Monte Carlo-Simulationen. Beachtlich ist die Dosisreduktion der Augen und Augenlinsen
von fast 90% bei beiden verwendeten Phantomen. Dieser Effekt rührt daher, dass es
bei DVT-Untersuchungen möglich ist, nur eine 180°-Rotation um den Patienten zu fahren,
um die strahlenempfindlichen Organe aus dem direkten Strahlenfeld zu nehmen.
Keywords: Computertomographie, Digitale Volumentomographie, Cone Beam CT, Doisreduktion, Dosisoptimierung
Korrespondierender Autor: Voigt JM
Technische Hochschule Mittelhessen, Institut für Medizinische Physik und Strahlenschutz,
Wiesenstraße 14, 35390 Gießen
E-Mail: johannes.voigt@kmub.thm.de