Ziele: Ziel war die Entwicklung einer Knochenbohrmaschine für Echtzeit-Interventionen in
der MRT und CT, welche durch dichte Strukturen bohren kann und das Verlegen von Kirschner-Drähten
ermöglicht. Methode: Die Konstruktion erfolgte anhand orthopädischer Vorgaben für handelsübliche (nicht
MR-taugliche) Bohrmaschienen. Es wurde ein eigens konstruiertes, luftdruckgetriebene
Antriebssystem aus ferritfreien Komponenten verwendet. Die Evaluation des gefertigten
Prototypen erfolgte unter MR-Navigation. Im Phantomversuch (n=10) wurde die Substantia
Compacta gebohrt und ein Kirschner-Draht verlegt. Weiterhin wurde die Autoklavierbarkeit,
MR-Tauglichkeit, Röntgentransparenz und die praktische Handhabung der Bohrmaschine
überprüft. Ergebnis: Die entwickelte Knochenbohrmaschine besitzt ein luftgetriebenes, ferritfreies Antriebssystem,
ist nach ASTM MR-kompatibel und fast vollständig röntgentransparent. Der Prototyp
erwies sich in der Praxis als „vergleichbar“ mit anderen konventionellen orthopädischen
Bohrmaschinen und konnte in allen Teilfunktionen wie Vorschub und Spannsystem intuitiv
genutzt werden. Die Bohrung und Verlegung der Kirschner-Drähte konnte problemlos durchgeführt
werden. Die Autoklavieren der Bohrmaschine bei 134°C und 2bar verlief ohne Beeinträchtigung
der späteren Funktion. Schlussfolgerung: Die Herstellung einer MR-kompatible Knochenbohrmaschine, vergleichbar mit der Leistung
handelsüblicher nicht MR-kompatibler Systeme, ist prinzipiell möglich. Eine solche
Maschine könnte neue Optionen in der CT- oder MRT-navigierte Chirurgie ermöglichen.
Keywords: Knochenbohrer, Bohrmaschine, MR-Sicherheit
Korrespondierender Autor: Güttler FV
Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Radiologie, Charitéplatz 1, 10117
Berlin
E-Mail: felix.guettler@charite.de