Zusammenfassung
Die Abklärung einer Anämie ist eine häufige Fragestellung in Klinik und Praxis. Neben
mehreren Möglichkeiten der Anämieklassifikation ist das diagnostische Vorgehen mittels
Erythrozytenindices das zielführendste. Moderne Hämatologieanalysatoren stellen zusätzliche
Parameter zur Verfügung, die die Erythro- und Retikulozyten besser charakterisieren.
Sie geben u.a. den prozentualen Anteil an mikro- und makrozytären sowie hypo- und
hyperchromen Erythrozyten an. Beim Eisenmangel überwiegt der Anteil der hypochromen
Eyrthrozyten gewöhnlich den Anteil der mikrozytären Erythrozyten. Bei der Thalassämie
überwiegt der Anteil der mikrozytären Erythrozyten gewöhnlich den Anteil der hypochromen
Erythrozyten. Ein mittlerer Hämoglobingehalt im Retikulozyten von < 28 pg ist nahezu
beweisend für einen bestehenden Eisenmangel. Bei der Sphärozytose findet sich gewöhnlich
ein erhöhter Anteil an mikrozytären und hyperchromen Erythrozyten. Die Ermittlung
der prozentualen Anteile an hoch-, mittel- und geringgradig unreifen Retikulozyten
ermöglicht die Abschätzung der aktuellen Erythropoeseaktivität im Knochenmark.
Schlüsselwörter
Anämie - Erythrozytenindices - Retikulozytenindices - Thalassämie - Sphärozytose