Zusammenfassung
Einleitung: Um zukünftig die Anzahl von Unfällen im Reitsport zu reduzieren, sind Kenntnisse über
Unfallursachen von großer Bedeutung. In der vorliegenden Arbeit wurden Ursachen von
reitsportbedingten Unfällen mittels einer Fragebogenaktion evaluiert und analysiert.
Basierend auf den ermittelten Ergebnissen wurden Möglichkeiten zur Unfallprävention
formuliert.
Material und Methoden: Die Reitsicherheits-AG Hamburg entwickelte in Zusammenarbeit mit der Deutschen Reiterlichen
Vereinigung (FN) einen Fragebogen, der im Schwerpunkt der Evaluation von Unfallursachen
im Reitsport diente. Dieser Fragebogen wurde in den Printmedien Cavallo und St. Georg
sowie über das Onlineportal „www.hamburger-ag-reitersicherheit.de“ veröffentlicht. Der Fragebogen war an alle Reiter gerichtet, die in der Vergangenheit
einen Reitunfall erlitten.
Ergebnisse: Der Fragebogen wurde von 371 weiblichen und 18 männlichen Reitern beantwortet. Das
Durchschnittsalter der Befragten betrug zum Unfallzeitpunkt 32,5 Jahre (5 − 68 Jahre).
86 % der Befragten trugen zum Unfallzeitpunkt einen Helm, 14 % trugen einen Oberkörperprotektor.
Bei 61 % der Befragten handelte es sich um Freizeitreiter ohne ein Reitabzeichen.
66 % der Unfälle entstanden beim Ausreiten in der Freizeit. 44 % der am Unfall beteiligten
Pferde erfüllten die Anforderungen einer Leistungsklasse. In 83 % der Fälle bestand
zum Unfallzeitpunkt eine Bekanntheit zwischen Reiter und Pferde von länger als 6 Monaten.
Diskussion: Während die Ausbildung des Pferdes als auch die Bekanntheit zwischen Reiter und Pferd
keinen Einfluss auf die Reduktion von Unfällen im Reitsport zu haben scheinen, kann
eine gute Ausbildung des Reiters zu einer Minimierung der Unfallhäufigkeit beitragen.
Während der Schutzhelm zunehmend getragen wird, werden unfall- und verletzungsprophylaktische
Maßnahmen wie Oberkörperprotektoren sowie Fall- und Fitnesstraining zu selten genutzt.
Abstract
Introduction: To reduce the number of equine-related injuries, knowledge about causes of accidents
is of great importance. In the present study the causes of equine-related accidents
were evaluated by a questionnaire survey. Based on our results options for prevention
of equine-related accidents were formulated.
Material and Methods: The working-group “safer riding, Hamburg” and the “German riding association (FN)”
created a questionnaire to evaluate causes of equine-related accidents. This questionnaire
was published in the print media “Cavallo” and “St. Georg” as well as on the online
portal www.hamburger-ag-reitersicherheit.de. The questionnaire was intended for all equestrians who had suffered a horse-riding
accident in the past.
Results: 371 female and 18 male equestrians returned a completed questionnaire. At the time
of the accident the average age of the casualties was 32.5 years (range: 5 – 68 years).
86 % of the casualties wore a helmet while only 14 % used a body protector. 61 % of
the equestrians were amateur riders and 66 % of the accidents occurred during leisure
riding. 44 % of the horses were professional sport horses. 83 % of the equestrians
had known the horse for over 6 months at time of injury.
Discussion: The qualification of the horse as well as the familiarity between rider and horse
do not seem to have an effect of reducing of the number of accidents in equestrian
activities. On the other hand a good education of the rider can contribute to decrease
the accident rate. While the employment of helmets in riding sports has increased
in recent years the use of preventive measures such as body protectors and safety
education programmes are being used too rarely.
Schlüsselwörter
Reitsport - Unfall - Unfallursache
Key words
riding sports - accident - cause of accident