Fragestellung: Ziel dieser Studie war zu untersuchen ob Thyreoidea-stimulierendes Hormon (TSH) eine
prognostische Bedeutung bei Patientinnen mit Endometriumkarzinom besitzt.
Methodik: Im Rahmen dieser retrospektiven Studie wurden prätherapeutische TSH-Werte von 92
Patientinnen mit Endometriumkarzinom erhoben und mit klinisch-pathologischen Parametern
verglichen. Die Patientinnen wurden entsprechend des oberen Normwertes von TSH (2,5
mU/l) in zwei Gruppen eingeteilt. In uni- und multivariaten Überlebensanalysen wurden
TSH-Gruppen, das Tumorstadium, das histologische Grading und das Alter der Patientinnen
mit Rezidiv- und Progressionsfreiem Überleben verglichen. Ergebnisse:
Der mediane prätherapeutische TSH Serumwert war 1,3 mU/l (Spannweite: 0,2–14,8 mU/l).
Kein Zusammenhang bestand zwischen prätherapeutischen TSH Serumwerten und dem Tumorstadium,
dem histologischen Grading oder dem Alter. In multivariaten Überlebensanalysen waren
TSH Serumwerte >2,5 mU/l (p=0,04), das Tumorstadium (p<0,001) und das histologische
Grading (p=0,03) mit dem Progressionsfreiem Überleben assoziiert. TSH Serumwerte >2,5
mU/l waren in univariater Überlebensanalyse mit dem Rezidiv-freien Überleben assoziiert
(p=0,007), nicht jedoch in multivariater Überlebensanalyse (p=0,06). Schlussfolgerung: Prätherapeutische TSH Serumwerte über dem Normbereich von 2,5 mU/l haben eine unabhängige
prognostische Bedeutung für das Progressionsfreie Überleben von Patientinnen mit Endometriumkarzinom.