Fragestellung: Die Entstehung einer Adipositas resultiert aus der Kombination von Überernährung
sowie der individuellen genetischer Prädisposition und ist mit einem massiven Anstieg
für die Prävalenz des Metabolischen Syndroms assoziiert. Ein essentieller Aspekt des
Metabolischen Syndroms ist die Veränderung der intrazellulären Lipid-Homöostase, die
zu einer zellulären Akkumulation von Lipiden außerhalb von Adipozyten im Skelettmuskel,
Herz oder Leber führt.
Methodik: Um die molekularen Mechanismen der hepatischen Lipidakkumulation als Folge einer
Hyperphagie zu untersuchen haben wir das BKS-leprdb/db Mausmodel gewählt. Aufgrund der genetisch bedingten Leptinresistenz sind diese Mäuse
hyperphagisch und entwickeln ein komplexes Syndrom der Adipositas inklusive einer
Fettleber. In Lebern von 16 Wochen alten männlichen Mäusen wurde das Genexpressionsmuster
mittels Affymetrix-Technologie und RT-PCR untersucht. Darüber hinaus wurde das differentielle
Proteom von isolierten Mitochondrien und Peroxisomen mittels eines 2D-DIGE massenspektrometrischen
Ansatzes analysiert.
Ergebnisse: Datenbank gestützte funktionale Annotierung (z.B. GO-Therms, IngenuityTM) der Genexpressionsanalysen indizierten eine vermehrte differentielle Expression
von mitochondrialen und peroxisomalen Proteinen. Die Funktionale GO-Annotierung der
differentiell regulierten Transkrtipte wies auf zentrale Wege des Lipidmetabolismus,
insbesondere der beta-Oxidation (EASE-Score 6,5E-17), des mitochondrialen Elektronen
Transfers und Energiegewinnung (EASE-Score 2,4E-07) sowie peroxisomal spezifischen
Gluthation-Transfers (EASE-Score 5,8E-04) hin. Die anschließende Verifizierung der
differentiellen Regulation auf Proteinebene, insbesondere unter dem Aspekt der Beteiligung
der subzellulären Organellen, durch 2D-DIGE und Massenspektrometrie von isolierten
Mitochondrien und Peroxisomen, wies auf mitochondriale (EASE-Score: 1,70E-14) und
peroxisomale beta-oxidation (EASE-Score 1,00E-14) als die vornehmlich regulierten
Signalwege hin.
Schlussfolgerung: Die Daten zeigen, dass neben den Mitochondrien den Peroxisomen eine größere Bedeutung
als Ursache einer Dysregulation von subzellulären Organellen, die die Energie Homöostase
kontrollieren, zugewiesen werden muss, insbesondere im Zustand des Metabolischen Syndroms.