Verletzungen der Bauchhöhle können durch stumpfe Gewalteinwirkung oder durch penetrierende
Traumen entstehen. Im Vordergrund stehen das frühe Erkennen und Behandeln einer vitalen
Bedrohung, wobei die Diagnostik insbesondere bei Verletzungen der Hohlorgane Schwierigkeiten bereiten kann. Bei perforierenden Verletzungen kann die Eviszeration
von Darmanteilen oder Entleerung von Darminhalt unmittelbar auf eine Hohlorganperforation
hinweisen. Beim häufigeren stumpfen Abdominaltrauma offenbart sich die Verletzung
von Hohlorganen häufig erst im Verlauf durch septische Entgleisung oder Peritonismus,
insbesondere, wenn der Nachweis von freier abdominaler Luft initial fehlt. Bei Hohlorganverletzungen
besteht die primäre Herausforderung in der Beherrschung septischer Komplikationen.
Hierbei gilt es, die chirurgische Therapie dem Verletzungsmuster sowie der Allgemeinsituation
des Patienten anzupassen.
Das Abdominaltrauma stellt nach wie vor eine Herausforderung in der Notfallversorgung
dar. Es erfordert ein strukturiertes Management mit dem Ziel einer raschen Diagnostik
und Therapie zur Senkung der Morbidität und Letalität. Insbesondere die Verletzung der parenchymatösen Organe bestimmt dabei entscheidend die Prognose und den Verlauf des Patienten. Bei Leber-
und Milzverletzungen besteht die primäre Herausforderung in der Beherrschung vital
bedrohlicher Blutungen. Bei Pankreasverletzungen müssen insbesondere septische Komplikationen
vermieden werden. Hierbei gilt es, die chirurgische Therapie dem Verletzungsmuster
sowie der Allgemeinsituation des Patienten anzupassen.