Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2012; 9(4): 210-211
DOI: 10.1055/s-0032-1319080
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zielgerichtete systemische Therapien in der metastasierten Situation – Wohin geht die Reise?

Christoph Mundhenke
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Publication Date:
07 January 2013 (online)

Einer der ersten Vertreter und mittlerweile Standard der zielgerichteten systemischen Therapie des metastasierten, hormonrezeptorpositiven Mammakarzinoms ist die Behandlung mit Trastuzumab in Kombination mit einer Chemotherapie oder einer endokrinen Therapie.

Mit Trastuzumab Emtansin, einem Antikörper-Chemotherapie-Konjugat, dem monoklonalen Antikörper Pertuzumab oder dem mTOR-Inhibitor Everolimus sind derzeit aber weitere vielversprechende zielgerichtete Substanzen in der metastasierten Situation in der „Pipeline“. Wenig weiterentwickelt hat sich in den letzten Jahren jedoch die Bevacizumab-Therapie. Noch immer gibt es keine prädiktiven Marker, um Patienten zu identifizieren, die besonders stark von dieser antiangiogenen Therapie profitieren würden – laut Prof. Christoph Mundhenke, Kiel, wäre dies jedoch ein wesentlicher Baustein für einen echten zielgerichteten und selektiven Einsatz des Antikörpers.

Mittlerweile steht für die zielgerichtete systemische Therapie des Mammakarzinoms eine Reihe effektiver Substanzen zur Verfügung. Hierbei gilt es generell, HER-2/neu-überexprimierende von HER-2/neu-negativen Mammakarzinomen abzugrenzen. Gerade zur Behandlung des HER-2/ neu-positiven Karzinoms bieten sich heute verschiedene Optionen. Die antiangiogene Therapie hat sich allerdings zuletzt nicht weiterentwickelt, insbesondere weil weiterhin keine prädiktiven Marker identifiziert werden konnten. Neu dagegen ist jedoch die Kombination endokriner Therapien mit intrazellulären, gegen das „mammalian target of rapamycin“ (mTOR) gerichteten Signalinhibitoren, die entweder die Effektivität der Behandlung verstärken bzw. eine lang andauernde Wirksamkeit der Therapie ermöglichen.

 
  • Literatur

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