Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2013; 10(1): 28-30
DOI: 10.1055/s-0032-1319379
Der Interessante Fall
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Brustkrebsfrüherkennung – Mammadiagnostik bei einer Patientin nach Injektionsbrustaugmentation

B. Brehm
,
F. Kammerer
,
R. Schulz-Wendtland
,
E. Wenkel
Further Information

Publication History

Publication Date:
05 April 2013 (online)

Die kosmetische Brustaugmentation wird meist mit Silikonprothesen, seltener mit wasserhaltigen oder doppellumigen wasser- und silikonhaltigen Prothesen durchgeführt. Eine Alternative zu geformten Implantaten stellt die Injektionsmethode dar, bei der unter Lokalanästhesie Augmentationsmaterial direkt in das Brustparenchym injiziert wird.

Ein breites Spektrum an Injektionsmaterialien ist bekannt, wobei jede dieser Substanzen ihre Hauptanwendungsära fand (Peters W, Fornasier V. Can J Plast Surg 2009; 17: 89–96). Die ersten Versuche wurden Anfang des 20. Jahrhunderts mit einem Paraffin-Olivenöl-Gemisch durchgeführt gefolgt von unzähligen anderen Materialien, wie Speise- und Industrieöle, Schwämme, Epoxidharz und Teflon, um nur einige wenige zu nennen. Abgesehen von Komplikationen wie chronische Entzündungen und Fremdkörperreaktionen brachten diese Substanzen nicht den gewünschten Erfolg. Ende des 2. Weltkriegs begannen die Injektionen mit Industriesilikon in Südostasien, ab 1960 mit für medizinische Zwecke aufbereitetem Silikon weltweit.

Polyacrylamid Hydrogel wird seit 1988 und Macrolane (Hyaloronsäure) seit 2007 zur Injektion verwendet. Autologe Fettinjektionen werden als natürlichste Methode seit mehr als 30 Jahren durchgeführt.

Wir berichten über eine Patientin, die nach Instillation von Polyacrylamid Hydrogel zum Ausschluss eines Mammamalignoms vorgestellt wurde.