Ultraschall Med 2012; 33 - A302
DOI: 10.1055/s-0032-1322666

Zur Bedeutung des Doppelkonturzeichens (DKZ) bei Kristallarthropathie (Arthritis urica und Calcium-Pyro-Phosphat-Arthritis) – Eine Überprüfung der Arthrosonografie mit polarisationsoptischer Mikroskopie

H Sattler 1, R Bergner 1, V Schmitt 1, L Peters 1
  • 1Klinikum Ludwigshafen (Rhein) Med. A. DE

horst.sattler@t-online.de

Ziel der Untersuchungen war es, die Sensitivität und Spezifität des Doppelkonturzeichens herauszufinden. Von 6/2011 bis 4/2012 wurden die Daten von 40 Patienten ausgewertet. 44 Gelenke (Ellenbogen-, Hand-, Finger-, Knie- u. ob. Sprunggelenke) wurden nach Arthrosonografie punktiert. Bei 14 Pat. wurde eine typ. Arthritis urica (AU) durch Nachweis phagozytierter Kristalle, bei 8 eine Calcium-Pyro-Phosphat-Arthritis (CPPD) und bei 18 eine anderweitige Arthritis (AA) gefunden. Sonographisch wurde nach Synovialitis, Vaskularisation, dem Grad der Vaskularisation sowie dem DKZ gesucht. Das Doppelkonturzeichen entsteht durch Auflagerung oder Einlagerung von Kristallen im Knorpel. Dadurch kommt es zu kräftigen Echos an der Oberfläche des Knorpels (Arthritis urica=Gicht) oder im Knorpel (CPPD=Pseudogicht), der eine zur Knochenoberfläche parallell laufende, echointensive, hochamplitudige Struktur zeigt (Doppelkontur).

Der Synovitis-Grad lag bei 2,6 +/- 0,5 AU, 2,5 + 0,5 CPPD und 2,7 +/- 0,6 AA. Ein Doppelkonturzeichen fand sich bei 14/14 AU, 6/8 CPPD und 2/18 bei AA. Die Arthritis urica hatte eine Sensitivität von 100% und eine Spezifität von 69%. Bei Kristallarthropathien insgesamt lagen die Sensitivität bei 91%, die Spezifität bei 89%.

Schlussfolgerung/Summary:

Die Ergebnisse zeigen, dass dem DKZ ein hoher Stellenwert bei der Detektion von Kristallarthropathien, insbesondere der AU zukommt, dass aber die Spezifität insbesondere die Differenzierung der AU (Gicht) zur CPPD (Pseudogicht) verbesserungswürdig ist.