Ultraschall Med 2012; 33 - A722
DOI: 10.1055/s-0032-1322715

Verkürzung der Conusdistanz bei spina bifida occulta und Skelettdysplasien

M Hoopmann 1, H Abele 1, B Yazdi 1, KO Kagan 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Tübingen, DE Tübingen

mhoopmann@gmx.de

Ziel:

Untersucht wurde der Stellenwert der Conusdistanz als Marker für eine Störung des Wachstums des Achsenskeletts im Rahmen von Skelettdysplasien. Weiterhin sollte festgestellt werden, inwieweit sich diese Messungen von den Feten mit verkürzter Conusdistanz aufgrund eines Tethered Cords im Rahmen einer Spina bifida occulta unterscheiden lässt.

Patienten:

Eingeschlossen wurden 254 normale Schwangerschaften ohne Nachweis von Fehlbildungen, 22 Schwangerschaften mit Skelettdysplasien und 7 Schwangerschaften mit Spina bifida occulta.

Methode: Mittels linearer Regressionsanalyse wurde der Zusammenhang zwischen der Femurlänge, dem Schwangerschaftsalter und dem biparietalen Durchmesser untersucht. Conusdistanz-Messungen bei Skelettdysplasien und Spina bifida occulta wurden mittels z-Scores verglichen.

Ergebnisse:

Die niedrigsten Z-Scores fanden sich bei Feten mit Spina bifida occulta (-4,8 auf der Basis der Femurlänge, p<0,0001). Bei Feten mit Skelettdysplasien war die Conusdistanz ebenfalls verkürzt, aber die Verkürzung zeigte sich weniger ausgeprägt. Die Z-Scores lagen bei -2,5 auf der Basis des Schwangerschaftsalters und 3,1 auf der Basis des Biparietalen Durchmessers (p<0,0001). Die Z-scores basierend auf der Femurlänge zeigten keine signifikanten Unterschiede bei normalen Feten (p=0,828).

Schlussolgerungen: Die verkürzte Conusdistanz ist assoziiert sowohl mit einigen Formen der Skelettdysplasie sowie dem tethered cord bei der Spina bifida occulta. Folglich stellt die Messung der Conusdistanz ein Instrumentarium zur besseren Detektion und gezielten Differenzialdagnostik bei diesen Krankheitsbildern dar.