Ultraschall Med 2012; 33 - A727
DOI: 10.1055/s-0032-1322720

Fetaler Pulmonalvenenfluss und Foramen ovale Restriktion bei Hypoplastischem Linksherz

C Enzensberger 1, J Degenhardt 1, A Kawecki 1, J Weichert 2, U Gembruch 3, U Germer 4, T Kohl 5, R Axt-Fliedner 1
  • 1Frauenklinik, Abteilung für Pränatalmedizin, Universitätsklinikum Gießen
  • 2Universitäts-Frauenklinik Lübeck
  • 3Abteilung für Pränatalmedizin und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Bonn
  • 4Caritas St. Josefs Klinik, Universitätsklinikum Regensburg
  • 5DZFT

cenzensberger@googlemail.com

Ziel:

Das Hypoplastische Linksherz (HLH) mit intakter oder restriktiver interatrialer Kommunikation (HLHIAS/RAS) ist mit einer hohen Mortalitätsrate assoziiert. Mit dieser Arbeit sollte die Bestimmung von Pulmonalvenen (PV) Doppler Spektren, die direkte Messung des Foramen ovale, die Notwendigkeit einer frühen atrialen Septostomie (EAS) und das neonatale Outcome auf eine Korrelation hin untersucht werden.

Patienten und Methode:

Wir untersuchten alle pränatalen Echokardiogramme und Outcomes von 51 Feten mit der Diagnose eines HLH und der Information über die interatriale Kommunikation zwischen 1994 und 2011. IAS/RAS wurde als schmaler/nicht darstellbarer Shunt im 2-dimensionalen B-Bild definiert. Drei verschiedene PV Doppler Spektren konnten nachgewiesen werden: Typ A: kontinuierlicher Vorwärtsfluss mit einem geringen Rückwärtsfluss während der a-Welle; Typ B: kontinuierlicher Vorwärtsfluss mit gesteigertem Rückwärtsfluss während der a-Welle; Typ C: Pendelfluss.

Ergebnisse:

Bei 3 der 51 Neugeborenen mit einem PV Spektrum vom Typ C und dem Verdacht auf IAS/RAS in der 2- dimensionalen Auswertung (2-DE) war eine EAS notwendig. In einem Fall kam es im Laufe der Schwangerschaft zu einemWechsel von Typ B zu Typ C. Feten mit Typ C Spektrum wiesen nach 30 Tagen eine Überlebensrate von 71,4% auf, bei Feten mit Typ A Spektrum lag diese dagegen bei 92,3%. Das Kurzzeit-Überleben nach EAS betrug 33%.

Schlussfolgerung: Mithilfe der pränatalen Bestimmung der PV Flussmuster und der 2-DE der FO-Größe können Feten mit einem Risiko für eine neonatale EAS und Patienten für eine fetale kardiale Intervention selektiert werden. Im späten zweiten Trimester erhobene Messwerte ändern sich im weiteren Verlauf der Schwangerschaft meist nicht mehr.