Ultraschall Med 2012; 33 - A802
DOI: 10.1055/s-0032-1322731

Präoperative sonographisch geleitete Drahtmarkierung von kleinen peripheren Lymphknoten- bzw. Weichteilmetastasen

CB Böhm 1, F Crescenti 2, HP Weskott 1
  • 1Zentrale Sonografie Abteilung
  • 2Chirurgische Klinik, Klinikum Siloah, KRH, Hannover, DE

weskotthp@t-online.de

Ziel:

Pathologische Lymphknoten und tiefer liegende Weichteilmetastasen mit Diametern um bzw. unter 1cm können intraoperativ schwer auffindbar sein; eine prä-operative, kutane Markierung oder intranodale Farbstoffinjektion ist wenig zuverlässig bzw. durch rasche Diffusion in die Umgebung zeitlich beschränkt einsetzbar. Es sollen Praktikabilität und Erfolgsquote einer sonographisch geführten, prä-operativen Drahtmarkierung untersucht werden, wie sie sich in der Mamma-Chirurgie bereits bewährt hat.

Patienten und Methodik:

Es wurde ultraschall-geführt bei insgesamt 12 peripheren Lymphknoten- und 2 Weichteilmetastasen maligner Melanome mit maximalen Diametern zwischen 4mm und 10mm ein Draht mit endständigem Widerhaken in bzw. an die Metastase platziert. US Gerät: LOGIQ E9, ML6–15 (GE Healthcare). Verwandt wurde 9x der Ghiatas Brustlokalisationsdraht (Material: Edelstahl) sowie 3x der Dualok Draht (Material: Nitinol) der Fa. Bard. Alle Lymphknoten waren nicht palpabel. Lokalisationen waren supra-, infraklavikulär, axillär und inguinal. Das Drahtende wurde kutan fixiert. Die OP erfolgte zeitnah am Tag der Drahtmarkierung.

Ergebnisse:

Alle Drahtmarkierungen konnten erfolgreich platziert und problemlos chirurgisch extirpiert werden. Die histologische Aufarbeitung bestätigte den präoperativen Befund. Gegenüber einer Detektion mittels intraoperativer Sonografie kam es zu keiner Interferenz mit dem Operationsablauf.

Schlussfolgerung:

Neben einer intraoperativen Sonografie zur Lokalisierung kleiner Lymphknoten- und Weichteilmetastasen, stellt die sonographisch geführte Drahtmarkierung eine zuverlässige prä-operative Methode zur Unterstützung der chirurgischen Detektion und Extirpation solcher Läsionen dar. Die Praktikabilität war bei den untersuchten Patienten höher als die einer intraoperativen Sonografie.