Ultraschall Med 2012; 33 - A1201
DOI: 10.1055/s-0032-1322762

Wie hoch ist der Behalteeffekt nach Frontalpräsentationen von Ultraschallkursen? – „Death by Powerpoint“

T Hauch 1 et al.
  • 1Abteilung für Innere Medizin, Städtisches Klinikum, Neunkirchen/Saar, Deutschland; Frankfurter interdisziplinäres Institut für Notfallmedizin und Simulationstraining (FINeST)

tanja.hauch@gmx.de

Ziel:

Das Ziel dieser Arbeit war die Nachhaltigkeit von Frontalpräsentationen im Rahmen von Ultraschallkursen zu überprüfen.

Probanden und Methoden:

Es wurden 7 Standardvorträge untersucht. Hierzu wurden während des Kurstags farblich kodierte Fragebögen an 11 Studenten im Auditorium verteilt, die kein Ultraschallvorwissen und keine Vorinformation über die Projektziele hatten. Dabei wurden vier verschiedene Bearbeitungszeitpunkte festgelegt. Nach jeweils 4 zufällig von 7 ausgewählten Vorträgen wurden Studenten gebeten zu jeweils 4 möglichen Zeitpunkten schriftlich Lerninhalte nach der ausgewählten Präsentationen im Freitext wiederzugeben: Entweder sofort, nach 3 Stunden, am nächsten Tag und nach 2–3 Wochen. Insgesamt wurden 168 von 176 Antwortbögen zurückgegeben. Dozenten gaben eine Musterantwort (Substantive, Sinnzusammenhänge, Abbildungen) der Informationen ab, die sie vermitteln wollten. Diese wurden zu einer Punktzahl zusammengefasst (Nenner). Die Antwortbögen der Studenten wurden individuell ausgewertet und ein Summenscore ermittelt (Zähler). Die Verteilung der Quotienten wurde mittels deskriptiver Statistik beschrieben (Quotienten, Angabe in %, Mittelwert ± Standardfehler mit Konfidenzintervall (CI)).

Ergebnisse:

Der mittlere Nenner betrug 1,6 ± 0,2 pro Vortragsminute. Studenten konnten unmittelbar nach den Vorträgen 32,5% ± 3,1 (95% CI; 26,3–38,7) der Inhalte wiedergeben. Nach ca. 3 Stunden waren es 15,0% ± 1,6 (95% CI; 11,6–18,3) und nach 24 Stunden 16,0% ± 2,4 (95% CI; 11,2–20,7). Nach 2–3 Wochen waren es nur noch 12,0% ± 1,7 (95% CI; 8,6–15,3).

Schlussfolgerung/Summary:

Frontalpräsentationen bei Ultraschallkursen scheinen überladen zu sein und vermitteln kurz- und mittelfristig offenbar nur ungenügend die gewünschtenWissensinhalte. Daher sollte überlegt werden, ob andere Lehrmethoden, wie z.B. die des Neuen Lernens, die Nachhaltigkeit verbessern.