Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2012; 22 - A69
DOI: 10.1055/s-0032-1322869

Sportliche Aktivitäten, Vitamin D Konzentration und Knochendichte bei Frauen mit primärer und sekundärer Osteoporose, eine prospektive Studie – erste Baseline Ergebnisse

U Stege 1, H Börst 1, K Tews 1, ML Tung 1, D Felsenberg 1
  • 1Charité Campus Benjamin Franklin, Zentrum für Muskel- und Knochenforschung, Berlin

Fragestellung: Seit 2011 findet eine prospektive Erhebung von multifaktoriellen Einflussfaktoren auf den Verlauf der Osteoporose statt. Ziel ist es, ein Assessment-Verfahren in der Patientenversorgung für die DVO Leitlinie zu entwickeln. Methodik: Die Datenerhebung umfasste: soziodemographische Angaben, sportliche Aktivitäten, Anzahl der Stürze und Frakturen, laborchemische Parameter, Knochendichtemessung mit DXA-Verfahren/QCT. Ergebnisse: Von 134 Patienten gaben insgesamt 101 Patienten (75,4%) an, seit 10,1 Jahren regelmäßig Sport zu treiben. 50% der Patienten trainierten 1 bis 2x pro Woche und/oder mehr als 2 x pro Woche und pro Trainingseinheit 1 oder 1,5 Stunden. Die Mehrzahl der Patienten betrieb insgesamt 1–2 Sportarten: zyklisches Ausdauertraining und Übungen zur Entspannung/Dehnung. Die durchschnittliche Vitamin D Konzentration im Serum der Patienten lag im unteren Normbereich (77,0±28,6 nmol/l), wobei die Nichtsportler eine niedrigere Vitamin D Konzentration als die Sportler aufwiesen (74,0±39,8 nmol/l vs. 77,9±24,0 nmol/l). Die Sportler hatten durchschnittlich eine höhere Knochendichte mit Bereich der LWS und im Bereich des linken Hüftgelenks als Nichtsportler (T-Score LWS gesamt: –2,94 vs. –3,20, T-Score linkes Hüftgelenk gesamt: –1,79 vs. –2,04 T-Score Schenkelhals links: –1,92 vs. –2,26). Die Trainingsintensität zeigt einen Effekt auf die Knochendichte, insbesondere den T-Score der LWS. Die Dauer der Trainingseinheiten beeinflusst den T-Score der LWS, des linken Schenkelhals und des linken Hüftgelenks. Diskussion: 75;4% unserer Osteoporose-Patienten treiben regelmäßig Sport. Sportlich aktive Patienten haben eine höhere Vitamin D Konzentration und eine höhere Knochendichte als sportlich inaktive. In Abhängigkeit von der Trainingsintensität und der Dauer der Trainingseinheiten zeigen sich Effekte auf die Knochendichte im Bereich der LWS und im Bereich des linken Hüftgelenks. Die Anzahl der Sportarten und die Trainingsjahre spielen eine untergeordnete Rolle.