Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2012; 22 - A70
DOI: 10.1055/s-0032-1322870

Stürze, sportliche Aktivitäten und Vitamin D 3 Konzentration von Frauen mit primärer und sekundärer Osteoporose, eine prospektive Studie – erste Baseline Ergebnisse

U Stege 1, H Börst 1, K Tews 1, ML Tung 1, D Felsenberg 1
  • 1Charité Campus Benjamin Franklin, Zentrum für Muskel- und Knochenforschung, Berlin

Fragestellung: Seit 2011 findet eine prospektive Erhebung von multifaktoriellen Einflussfaktoren auf den Verlauf der Osteoporose statt. Ziel ist es, ein Assessment-Verfahren in der Patientenversorgung für die DVO Leitlinie zu entwickeln. Methodik: Die Datenerhebung umfasste: soziodemographische Angaben, sportliche Aktivitäten, Anzahl der Stürze und Frakturen und laborchemische Parameter. Ergebnisse: 37 Patienten (27,6%) von insgesamt 134 Patienten sind innerhalb der letzten 12 Monate gestürzt. Es traten dabei 63 Stürze auf. Davon waren 52,4% lokomotorische, 31,7% synkopale und 11,1% unfallbedingte Stürze. 4,8% der Stürze konnten nicht klassifiziert werden. 78,4% der Stürzer sind sportlich aktiv und 21,6% der Stürzer sportlich inaktiv. In der Gruppe der sportlich aktiven Patienten beträgt der Anteil der Stürzer 28,7% und in der Gruppe der sportlich inaktiven Patienten stürzten 24,2% innerhalb der letzten 12 Monate. Die durchschnittliche Vitamin D Konzentration im Serum der Patienten lag im unteren Normbereich (77,0±28,6 nmol/l), wobei die Stürzer eine niedrigere Vitamin D Konzentration als die Nichtstürzer aufwiesen (73,9±27,9 nmol/l vs. 78,1±29,0 nmol/l). Alle Patienten (100%), die gestürzt und sportlich inaktiv waren, wiesen nach der Menopause mindestens eine Fraktur auf. Im Gegensatz dazu hatten nur 72,4% der Stürzer, die sportlich aktiv waren, mindestens eine Fraktur nach der Menopause. Diskussion: Der Anteil der Stürzer liegt bei ca. 30%. Sportlich aktive Patienten stürzen häufiger und haben weniger Frakturen nach einem Sturz als sportlich inaktive Patienten. Der Unterschied zwischen sportlich inaktiven Patienten mit einem Sturz innerhalb der letzten 12 Monaten und mindestens einer Fraktur nach der Menopause und sportlich aktiven Patienten mit einem Sturz innerhalb der letzten 12 Monaten und mindestens einer Fraktur nach der Menopause lag bei ca. 30%. Patienten, die stürzen haben im Vergleich zu Patienten, die nicht stürzen eine niedrigere Vitamin D Konzentration.