Dtsch Med Wochenschr 2012; 137 - A152
DOI: 10.1055/s-0032-1323315

Nationales Gesundheitsziel „Gesund älter werden“

HP Huber 1
  • 1Privat, Göttingen

Die demografische Entwicklung hat nicht nur Auswirkungen auf die Häufigkeit von Krankheiten, sie wird auch das Spektrum der Krankheiten verändern. Insbesondere chronische Erkrankungen, Multimorbidität und der Bedarf an Pflegeleistungen werden zunehmen. Eine Arbeitsgruppe von mehr als 30 Vertreterinnen und Vertreter aus Bund, Ländern, Selbstverwaltung, Zivilgesellschaft und Wissenschaft hat im Kooperationsverbund gesundheitsziele.de das nationale Gesundheitsziel „Gesund älter werden“ erarbeitet. Ausgehend von den Forderungen des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen wurden in „Gesund älter werden“ drei Handlungsfelder bearbeitet: Das Handlungsfeld 1: Gesundheitsförderung und Prävention: Autonomie erhalten befasst sich mit Gesundheitsförderung und Prävention und formuliert Ziele zur gesellschaftlichen Teilhabe, Stärkung der Ressourcen, körperlicher Bewegung, ausgewogener Ernährung und Mundgesundheit älterer Menschen.Das Handlungsfeld 2: Medizinische, psychosoziale und pflegerische Versorgung ist der medizinischen, psychosozialen und pflegerischen Versorgung älterer Menschen gewidmet und enthält Ziele zu den Versorgungsstrukturen, zur notwendigen Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe, aber auch über den Gesundheitssektor hinaus sowie zur Verbesserung der Situation betreuender und pflegender Angehöriger.Das Handlungsfeld 3: Besondere Herausforderungen nimmt die besonderen Herausforderungen durch die demografische Entwicklung in den Blick. Es werden Ziele formuliert zur Situation älterer Menschen mit Behinderungen, psychischer Gesundheit, Demenzerkrankungen, Multimorbidität und Pflegebedürftigkeit. Zu den Handlungsfeldern werden insgesamt 13 Ziele bestimmt: Für jedes der 13 Zielthemen werden mehrere Teilziele benannt und Empfehlungen von Massnahmen zur Zielerreichung gegeben aus unterschiedlichen Bereichen, wie beispielsweise Aufklärung und Information, Verhaltens- und Verhältnisprävention, Wissenschaft, Forschung und Qualitätssicherung. Die Empfehlungen richten sich vor allem an die Politik auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene, Kostenträger und Leistungserbringer im Gesundheitswesen, Zivilgesellschaft und Wissenschaft.Handlungsfelder und Ziele werden vorgestellt und am Ziel 5: „Die Mundgesundheit älterer Menschen ist erhalten bzw. verbessert“ wird beispielhaft aufgezeigt, wie die genannten Akteure Impulse für eine wirkungsvolle Umsetzung setzen können.