Dtsch Med Wochenschr 2012; 137 - A242
DOI: 10.1055/s-0032-1323405

Qualität der Kooperation von niedergelassenen Hämatologen/Onkologen und hausärztlich tätigen Ärzten

S Osburg 1, B Weiß 2, S Brandner 3, W Baumann 1, S Schmitz 4
  • 1Wissenschaftliches Institut der niedergelassenen Hämatologen und Onkologen GmbH (WINHO), Köln
  • 2Forschungsinstitut für Soziologie, Universität zu Köln, Köln
  • 3Berlin School of Public Health (BSPH), Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • 4Onkologische Gemeinschaftspraxis Köln, Köln

Hintergrund: Niedergelassene Hämatologen und Onkologen verfügen über einen großen Kreis an zuweisenden Haus- und Fachärzten (im Median 249 pro Quartal pro Praxis). Regelmäßige Berichte an die zuweisenden Ärzte sowie Informationen über den Zustand des Patienten stellen auf Seiten der Hämatologen/Onkologen eine wichtige Grundlage dieser Zusammenarbeit dar. Im Rahmen einer Pilotbefragung unter zuweisenden Hausärzten wurde die Qualität der Zusammenarbeit mit niedergelassenen Hämatologen und Onkologen erhoben. Methode: In einer Piloterhebung in 31 onkologischen Schwerpunktpraxen mit 74 Hämatologen/Onkologen wurden rund 100 zuweisende Ärzte per Zufallsauswahl ermittelt und postalisch befragt. Der eingesetzte Erhebungsbogen enthielt Items, die nach Kriterien der Zusammenarbeit wie der Erreichbarkeit, der Terminvergabe, der Wartezeiten und der Arztbriefe fragte. Der Erhebungsbogen wurde in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften entwickelt. Die Befragung erfolgte anonym. Ergebnisse: Von den angeschriebenen 3.068 Ärzten antworteten 1.222, was einer Rücklaufquote von 39,83% entspricht. Im Median arbeiten die Ärzte 7,4 Jahre mit niedergelassenen Hämatologen und Onkologen zusammen. Die beiden Hauptgründe für die Überweisung von Patienten an onkologische Praxen sind fachliche Kompetenz (29%) und die gute Erfahrung (26%).Gute Ergebnisse erzielten die Praxen auch bei der Wartezeit für Patienten bis zum 1. Termin, 90% sind sehr zufrieden und zufrieden. Weniger zufrieden sind die kooperierenden Ärzte mit den Informationen über das angebotene Leistungsspektrum und der telefonischen Erreichbarkeit der Kollegen. Diskussion: Eine angemessene Berücksichtigung von Hausärzten in der Onkologie ist ein immer stärkeres Erfordernis der spezialisierten Medizin und der Versorgung chronisch Kranker. Auch die Hausärzte wünschen sich mehr Informationen zu Therapien und häufigere Rückmeldungen zum Gesundheitszustand der Patienten. Verbesserungsvorschläge werden diskutiert.

Literatur: Qualitätsbericht der onkologischen Schwerpunktpraxen 2010, S. 24 (Hrsg. BNHO)