Dtsch Med Wochenschr 2012; 137 - A275
DOI: 10.1055/s-0032-1323438

Eine Untersuchung zum Kommunikationsverhalten niedergelassener Hämatologen und Onkologen

C Riese 1, W Baumann 1, T Walawgo 1
  • 1Wissenschaftliches Institut der niedergelassenen Hämatologen und Onkologen GmbH (WINHO), Köln

Eine gute Kommunikation zwischen Arzt und Patient ist ein wichtiger Aspekt in der onkologischen Versorgung. Es wurden daher Anstrengungen unternommen, um die unterschiedlichen Ebenen der Kommunikation zwischen Arzt und Patient zu untersuchen. Mit Hilfe des KOPRA Fragebogens (1) hat das WINHO 2009 die Kommunikationspräferenzen der Patienten abgefragt. Ziel der aktuellen Erhebung 2011 ist es zu messen, wie die Hämatologen und Onkologen in den verschiedenen Ebenen der Kommunikation den Bedürfnissen der Patienten entsprechen.Die Untersuchung basiert auf dem KOVA Fragebogen (2). Zur Operationalisierung ist dieser in vier Skalen unterteilt: Patientenpartizipation und Patientenorientierung, effektive und offene Kommunikation, emotional unterstützende Kommunikation und Kommunikation über persönliche Verhältnisse. Zusätzlich wurden noch sozio-demografische Daten der Patienten abgefragt. Alle Ärzte im WINHO Netzwerk waren eingeladen an der Erhebung teilzunehmen, die aufgrund ihrer Beschaffenheit miteinander vergleichbar sind. Es wurde eine Inhouse-Befragung durchgeführt mit papierbasiertem Fragebogen und die Daten mit SPSS ausgewertet. Insgesamt haben sich 109 Praxen, 267 Ärzte und 12.778 Patienten an der Befragung beteiligt (Rücklaufquote 79,76%, datenbereinigt 11766 Datensätze). Die gebildeten Mittelwerte (Schulnotenskala von 1–6) zeigen eine intensive Kommunikation auf allen Ebenen. Auf den Skalen Patientenpartizipation und Patientenorientierung, effektive und offene Kommunikation und emotional unterstützende Kommunikation wurden Werte von 1,93, 1,62 und 1,68 erreicht, lediglich die Kommunikation über persönliche Verhältnisse mit einem Wert von 2,52 fällt etwas aus dem Rahmen. Die ausgewerteten Ergebnisse zeigen einen hohen Erfüllungsgrad der Patientenerwartung bezüglich der Arzt-Patienten Kommunikation. Darüber hinaus ist eine geringe Abhängigkeit zwischen dem sozio-demographischen Merkmalen der Patienten und der Patientenerwartung festzustellen.

Literatur: 1. KOPRA-Bogen (Kommunikationspräferenzen Patient) Farin, E., Gramm, L., & Kosiol, D. (2011). Development of a questionnaire to assess communication preferences of patients with chronic illness. Patient Education and Counseling, 82(1), 81-88.

2. KOVA-Bogen (Kommunikationsverhalten Behandler) Farin, E., Gramm, L., Schmidt, E. (2012). Taking into account patients’ communication preferences: Development of an instrument and descriptive results in patients with chronic back pain. Patient Education and Counseling