Dtsch Med Wochenschr 2012; 137 - A278
DOI: 10.1055/s-0032-1323441

Evaluation der Hausarztzentrierten Versorgung in Baden-Württemberg – Implementierung der Leitlinie ‚Herzinsuffizienz‘

I Roehl 1, E Bauer 2, M Gondan 3, J Rochon 3, M Beyer 1, FM Gerlach 1
  • 1Institut für Allgemeinmedizin/Universität Frankfurt, Frankfurt
  • 2AQUA-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH, Göttingen
  • 3Institut für Medizinische Biometrie und Informatik, Heidelberg

Hintergrund und Problemstellung: Die Nutzung evidenzbasierter Leitlinien zur Unterstützung medizinischer Entscheidungen kann das ärztliche Handeln nachhaltig im Sinne einer Steigerung von Qualität und Effizienz beeinflussen. Aus diesem Grund werden im Vertrag zur Hausarztzentrierten Versorgung (HzV) in Baden-Württemberg zwei hochwertige Leitlinien pro Jahr durch die Bearbeitung in strukturierten Qualitätszirkeln zur Pharmakotherapie implementiert. Seit September 2009 wird die DEGAM-Leitlinie Herzinsuffizienz umgesetzt. Die Behandlung der Herzinsuffizienz ist kostenintensiv, nicht nur in der Pharmakotherapie, sondern auch wegen vermeidbarer Komplikationen, die mit häufigen Krankenhausbehandlungen verbunden sind.In der vorliegenden Untersuchung wird der Effekt der Implementierung der Leitlinie Herzinsuffizienz auf die Versorgungsqualität von Patienten mit Herzinsuffizienz untersucht. Hierzu werden längs- und querschnittliche Vergleiche auf der Basis von Routinedaten durchgeführt.

Methode: Studienpopulation sind alle AOK-Versicherten in Baden-Württemberg mit der Diagnose ‚Herzinsuffizienz‘. Patienten, die im Rahmen der HzV behandelt werden (Interventionsgruppe), werden mit Patienten, die nicht an der HzV teilnehmen (Kontrollgruppe), verglichen und auch innerhalb der Gruppen vor und nach Intervention betrachtet. Zu den Messgrössen für die Versorgungsqualität zählen in erster Linie die Verordnung von leitliniengerechter Medikation (ACE-Hemmer, Betarezeptorenblocker), aber auch Krankenhausaufenthalte u.a. Die Daten werden gemäß ihrer realen Struktur in einem Mehr-Ebenen-Modell analysiert.

Ergebnisse: Umfassende Ergebnisse werden zum DEGAM-Kongress vorliegen.

Schlussfolgerung: Dieses Teilprojekt zur Evaluation der HzV in Baden-Württemberg wird einen Beitrag zu der Einschätzung leisten, inwieweit hausarztzentrierte Versorgungskonzepte einen Einfluss auf die Versorgungsqualität haben.