Dtsch Med Wochenschr 2012; 137 - A343
DOI: 10.1055/s-0032-1323506

Eine persönliche einrichtungsübergreifende Patientenakte – Stand der Entwicklung und Nutzererwartung

I Vogel 1, B Bergh 2, O Heinze 2, S Nöst 1, J Szecsenyi 1, D Ose 3
  • 1Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg
  • 2Zentrum für Informations- und Medizintechnik, Heidelberg
  • 3Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg

Hintergrund: Das BMBF-Vorhaben Metropolregion Rhein-Neckar – Raum für Gesundheit ist eines von fünf BMBF-geförderten „Gesundheitsregionen der Zukunft". Dabei werden innovative Produkte und Prozesse in enger Kooperation von Industrie und Wissenschaft in der Metropolregion Rhein-Neckar mit dem Ziel einer integrierten und sektorenübergreifenden Versorgung chronisch kranker Menschen implementiert und evaluiert. Mit diesem Vorhaben ist die Etablierung einer persönlichen, einrichtungsübergreifenden Patientenakte (PEPA) verbunden. Im Unterschied zu bestehenden Lösungen liegt die Datenhoheit beim Patient und Daten fließen aus verschiedenen Sektoren in die PEPA ein. Die klare Abgrenzung von Begrifflichkeiten und technischen Lösungsvarianten, sowie die Erfassung von Nutzererwartungen bilden hierbei wichtige Voraussetzungen.

Material/Methoden: Eine strukturierte Literaturrecherche mit anschließender Literaturanalyse wurde durchgeführt. Suchbegriffe wie „personal health/patient/medical record“, „electronic personal health/patient/medical record“, „shared medical record“, „patient accessible“ wurden eingesetzt. Eingeschlossen wurden Übersichtsarbeiten sowie Artikel zu qualitativen und quantitativen Studien.

Ergebnisse: Die Literatur zeigt, dass sich verschiedene technische Varianten entwickelt haben. Diese variieren hinsichtlich Komplexität, Kontrolle und Interaktivität. Potentielle Nutzer (Patienten, Ärzte) äußern diesbezüglich sowohl positive als auch negative Erwartungen. Zudem zeigte sich, dass neben potentiellen Benefits noch einige zu überwindende Barrieren bezüglich Akzeptanz und Nutzung existieren.

Diskussion: Mit diesem Vortrag werden die Ergebnisse der Literaturrecherche vorgestellt und kritisch diskutiert. Dabei wird insbesondere Bezug auf technische Lösungen, potentielle Benefits sowie Barrieren, und Erwartungen potentieller Nutzer genommen. Durch die Aufarbeitung der Literatur leistet dieser Vortrag einen wichtigen Beitrag zur aktuell geführten Debatte.