Dtsch Med Wochenschr 2012; 137 - A368
DOI: 10.1055/s-0032-1323531

Auswirkungen kommunaler und regionaler Interventionen nach dem Konzept der österreichischen gesundheitsfördernden Gemeinden auf das individuelle Gesundheitsempfinden

C Wolf 1, H Stummer 1
  • 1Organisationsforschung und Betriebliche Gesundheitsförderung, Wien, Österreich

Der Ruf nach Effizienz und Finanzierbarkeit des Bereichs Gesundheitsvorsorge sorgt für eine zunehmende Bedeutung von regionalen Kooperationen und Netzwerken für die stärker verschränkten Lebensbereiche Gesundheit und Soziales. In Anlehnung an die Konzeption der WHO zur kommunalen Gesundheitsförderung wurde 1989 vom Land Oberösterreich eine gesundheitsfördernde Netzwerkstruktur für Gemeinden sowie Kleinstädten entwickelt. Entsprechend den jeweiligen Bedürfnissen und Möglichkeiten sollte damit das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung in den betreffenden Kommunen direkt angesprochen und gesundheitsfördernde Strukturen nachhaltig installiert werden. Mit Beginn 2012 implementieren bereits 305 der inzwischen 433 oberösterreichischen Netzwerkgemeinden adäquate qualitätsbezogene Gesundheitsangebote. Im Verlauf der Teilnahme an diesem Qualitätszertifikatsprojekt wurde in Thalheim bei Wels ein spezielles Jahresprogramm für eine ausgewählte Gruppe von 33 Arbeitnehmern aus unterschiedlichen lokalen Unternehmungen und öffentlichen Einrichtungen durchgeführt. Neben den allgemeinen gesundheitsfördernden Effekten durch die regionalen Interventionen im Rahmen des Netzwerkes Gesunde Gemeinde sollten in einem arbeitsweltlichen Kontext spezifische Verbesserungen in der Gesundheitswahrnehmung ermöglicht werden, die folgend auch ins private Freizeitumfeld einwirken. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, zu explorieren, ob eine regional und kommunal gesteuerte Förderung des Gesundheitsbewusstseins mittels eines explizit qualitativ ausgerichteten Jahresprojektes im indirekten Arbeitsumfeld zu einer Verbesserung von gesundheitsbezogener Lebensqualität und Verhaltensweisen führen kann. Untersucht wurden einerseits allfällige Veränderungen von Gesundheitsbefindlichkeit und -verhalten bei den teilnehmenden Probanden im Zeitverlauf des Projektes und andererseits adäquate Diffusionsprozesse in Richtung der gesamten Gemeindebevölkerung am Projektende.