Gesprächsstoff

Insolvenzverfahren Eröffnet – Aus für VPT Hochschule

Im Herbst 2010 verkündete der Berufsverband VPT erwartungsvoll, dass er in Fellbach eine Hochschule für Gesundheitswissenschaften gründen möchte. Im April 2011 startete der grundständige Studiengang für Physiotherapie. Doch die Etablierung weiterer Studiengänge - wie ein Aufbaustudiengang für berufstätige Physiotherapeuten und ein Masterstudiengang - blieb aus, der Hochschule wurde somit die Akkreditierung verwehrt. Aber dies war, wie Raymond Binder, Landesvorsitzender des VPT Baden-Württemberg, berichtet, nicht der Grund dafür, warum der VPT-Bundesverband Ende Oktober 2012 ein Insolvenzverfahren beantragt hat. Anlass dazu gab im Frühjahr 2012 der Businessplan des damaligen Geschäftsführers der Hochschule. Dieser ging von einer so hohen Studentenzahl aus, die für den Bundesverband nicht nachvollziehbar erschien. Der VPT prüfte daraufhin die Planzahlen und zog die Reißleine, um den Schaden für den Verband und die Studenten so gering wie möglich zu halten. Denn 88 Studenten hatten bereits angefangen, in Fellbach zu studieren.

Die Gerüchte brodelten seit dem Frühjahr, doch erst seit September ist offiziell klar, dass die Hochschule schließen muss. Für die Studenten eine bittere Tatsache, investierten sie doch monatlich 480 Euro in ihr Studium. Nach Aussagen von Raymond Binder kommt der Verband den Studierenden jedoch maximal entgegen. Der VPT konnte die Steinbeis Universität Berlin gewinnen, in der 77 Studenten nahtlos ihr Studium zum gleichen Preis fortführen können. Elf wechseln zur Dresdner International University (DIU). „Der Berufsfachschule, dem VPT und der VPT Akademie geht es wirtschaftlich gut“, bestätigt Raymond Binder. Aufgrund der Fehlplanung und der schlechten Zusammenarbeit kommt es allerdings zu Personalwechsel: Derzeit sucht die VPT für die Berufsfachschule einen neuen Schulleiter und einen Stellvertreter. Auch die Stelle des Geschäftsführers der Akademie wird neu besetzt werden. Wenn all das abgeschlossen ist, soll wieder alles seinen gewohnten Gang nehmen.

ba