Diabetes aktuell 2012; 10(7): 303
DOI: 10.1055/s-0032-1331665
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

„Neues und Altes“

Antje Bergmann
,
Peter Schwarz
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Publication Date:
27 November 2012 (online)

Mit unserer aktuellen Ausgabe haben wir Neues (Telemedizin) und Altes (Diabetestherapie im höheren Lebensalter) im Fokus.

Wir haben einen Stomatologen gewinnen können, über spezifische Veränderungen in der Mundhöhle und Stoffwechselstörungen (Diabetes, metabolisches Syndrom) zu schreiben. Prof. Dr. Peter Meisel von der Universitätsmedizin Greifswald, ZZMK, Abteilung Parodontologie, beschreibt die orale Leukoplakie und Risikofaktoren für das Entstehen. Bekannt ist, dass Rauchen und Alkohol die wichtigsten Risikofaktoren darstellen. Interessant sind jedoch aus unserer Sicht weitere Faktoren, wie auch das Vorhandenseins eines Diabetes mellitus. Seine Schlussfolgerung lautet, dass für eine integrative und interdisziplinäre Therapie die Beteiligung der Zahnheilkunde enorm wichtig ist.

Dr. Rolf Göbel, niedergelassener Diabetologe aus Aßlar, beschäftigt sich in seinem Artikel mit der Frage, ob ein „Zurück“ in der Diabetestherapie nicht manchmal ein „Vorwärts“ bedeutet, d. h. ob eine Rückumstellung einer ICT auf eine CT nicht unter Umständen im Alter eine Verbesserung der Lebensqualität durch Vereinfachung des Therapieregimes bedeutet. Gerade bei veränderten Lebenssituationen, z. B. zunehmender Immobilität, Wegfall von Bezugspersonen oder ein Wechsel in Pflege und Betreuung kann eine Rückumstellung auf die einfachere zu handhabende CT sinnvoll sein.

In einem weiteren Artikel von Dipl.-Ing. Gabriele Müller, Institut für Medizinische Informatik und Biometrie, Medizinische Fakultät der Technischen Universität Dresden, wird die mögliche Zukunft in der dialektologischen Therapiekontrolle erläutert. Wie kann ein telediabetologisches Kompetenzzentrum zur Optimierung des Behandlungsprozesses führen? Dies ist eine Innovation in der Gesundheitsversorgung chronisch Kranker und kann die steigenden Bedürfnisse in der Therapiekontrolle und in der Behandlung unterstützen helfen.

Aktuell (16.–17.11.2012) findet die Herbsttagung der DDG statt und hat als zentrales Thema die Diabetesbehandlung: Zwischen Versorgung und Management. Wie können Perspektiven für eine veränderte Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus über die nächsten Jahre aussehen? Ist Disease Management eine Antwort darauf oder sollte man sich an modernen innovativen Chronic Care Management Programmen orientieren? Welchen Stellenwert hat der Patient in dem ganzen System? Wie können wir individualisiert und personalisiert eine so große Masse von chronisch Kranken mit wachsender Qualität behandeln? Wie kann das Ganze auch fair bezahlbar bleiben? All das sind Fragen, die uns fast täglich beschäftigen, und die Lösung ist nicht ganz einfach … „Was ist Qualität in der Diabetesversorgung und wie kann eine Qualität vergleichend dargestellt und erfasst werden?“ Tagungspräsident ist Prof. Peter Schwarz … und damit schließt sich der Kreis. Nutzen Sie die Gelegenheit, Neues bei der DDG Tagung zu erfahren – für alle, die nicht selbst anwesend sein können, werden wir eine Zusammenfassung in den nächsten Ausgaben von „Diabetes aktuell“ bringen.

Ihre A. Bergmann und P. Schwarz