Einleitung: Die endoskopische Vakuum Therapie (Endo-V.A.C.) ist eine effektive Methode zur Behandlung
von Anastomoseninsuffizienzen (AI) nach Resektionen am oberen Gastrointestinaltrakt.
Die hohe Ösophagusleckage im Bereich des oberen Ösophagussphinkters ist eine besondere
Herausforderung mit begrenzten Therapiemöglichkeiten. Re-Operationen sind mit einer
hohen Morbidität und Mortalität assoziiert und Stentanlagen aufgrund der hohen Lokalisation
kaum möglich.
Methode: Wir behandelten 2012 drei Patienten im Alter von 69, 71 und 80 Jahren mit einer postoperativ
hoch sitzenden Ösophagusleckage mittels einer Endo-V.A.C. Therapie.
Ergebnisse: Zwei Patienten erlitten eine Ösophagusleckage nach Zenkerdivertikeltherapie, wobei
ein Eingriff offen-chirurgisch als Divertikelresektion mit Myotomie und der andere
als transoral-endoluminale Mukomyotomie erfolgte. Die Insuffizienzen lagen somit jeweils
oberhalb des oberen Ösophagussphinkters bei 17 und 19 cm ab Zahnreihe (ZR). Der dritte
Patient erhielt eine chirurgische pharyngozervikale Liposarkom-Exzision mit partieller
Ösophaguswandresektion mit anschließender Insuffizienz 3 cm unterhalb des oberen Ösophagussphinkters
(17 cm ab ZR). Bei allen drei Patienten gelang die initiale Endo-V.A.C. Anlage problemlos,
zwei Patienten erhielten gleich zu Beginn eine PEG-Anlage, der dritte Patient wurde
parenteral ernährt. Es erfolgten im Median 7 (max. 12) Schwammwechsel, die Endo-V.A.C.
Therapie wurde im Median für 29 Tage durchgeführt. Bei allen drei Patienten konnte
ein vollständiger Verschluss erreicht werden. Sowohl die Kontrolle durch einen Ösophagusbreischluck
als auch klinisch ergab bei allen drei Patienten kein Anhalt für eine verbliebene
Leckage.
Zusammenfassung: Die Endo-V.A.C. Therapie ist auch bei hochzervikalen Ösophagusleckagen eine sichere
und erfolgreiche Therapieoption. Diese Methode wurde von den Patienten gut toleriert
und kann zu einer deutlichen Verbesserung der Morbidität und Mortalität bei Patienten
mit hochzervikaler Ösophagusleckage beitragen.