Patienten mit schweren Asthmaanfällen oder schwerem Dauerasthma leiden an einer hochgradigen
Belastung oder Überlastung der Atmungspumpe. Erst wenn die Atmungspumpe versagt, ist
eine Intubation erforderlich häufig mit ungünstigem Ausgang. Ob eine nichtinvasive
Beatmung in einer solchen Situation hilfreich ist und Intubationen vermeidet, ist
in Diskussion.
Methode: Wir berichten daher über zwei Patienten, die wir aufgrund eines schweren Asthmas
mit tägliche „Attacken“ und häufigen lebensbedrohlichen Asthmaanfällen auf eine nichtinvasive
Beatmung eingestellt haben und diese erfolgreich durchführen. Die Beatmung wurde so
eingestellt, dass unter Beatmung auch im schwersten Asthmaanfall keine eigenen Atemzüge
notwendig waren. Sie wurde über mehrere Wochen stationär und ambulant eingeübt. Beide
Patienten hatten alle Behandlungsmethoden versucht (Steroide, Xolair, Interferon).
Die tägliche Steroiddosis lag bei P1 zwischen 300 und 700 mg, bei P2 über 100 mg zusätzlich
zu einer hohen Dosis von ß Mimentika als Dauer- und Akutmedikation.
Ergebnisse: Um eine ausreichende Entlastung von der Atmungsanstrengung zu erzielen, musste die
Beatmung im Volumenvorgabemodus durchgeführt werden. Das Atemzugvolumen war hoch über
1,3 l, die Inspirationszeit kurz unter 1,2 s, was zu einem Beatmungsdruck von über
60mbar führte. Eine nennenswerte Entlastung war erst durch eine vollständig passive
Beatmung erreichbar, wenn jeder Atemzug durch das Beatmungsgerät ausgelöst wurde.
Daher wurde ein PEEP nicht verwendet (PEEP = 0). Die Patienten hatten dennoch täglich
Attacken und 2 bis 6 lebensbedrohlich Anfälle pro Monat. Diese konnten durch die nichtinvasive
Beatmung eigenständig überbrückt werden. Die stationären Aufenthalte reduzierten sich
auf 1 pro Jahr (Patient 1 wegen Asthmaanfall, Patient 2 wegen einer Nabelhernienoperation,
die wir unter nichtinvasiver Beatmung in Lokalanästhesie durchführten.
Schlussfolgerungen: Eine vollständig passive Beatmung mit hohen Atemzugvolumina, hohen Beatmungsdrucken
und kurzer Inspirationszeit kann auch bei schwersten Asthmaanfällen die Atmung derart
entlasten, dass eine invasive Beatmung nicht notwendig ist. Dies erfordert jedoch
ein intensives Training zur Adaptation an den Beatmungsmodus.