Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement 2013; 18(4): 186-190
DOI: 10.1055/s-0033-1335188
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wirtschaftliche Aufklärungspflicht – was ist nach dem neuen Patientenrechtegesetz im Hinblick auf die sozialrechtlichen Leistungsgrenzen in der GKV zukünftig zu beachten?

Duty to Inform Patient about Economical Facts of Medical Treatment – New Aspects of the New Law of Patients’ Rights, especially Regarding the Limitations due to the Regulations of the Statutory Health Insurance?
U. Tonner
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2013 (online)

Zusammenfassung

Durch das aktuelle Patientenrechtegesetz werden die überwiegend von der Rechtsprechung entwickelten Patientenrechte an einer einheitlichen Gesetzesstelle im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) zusammengetragen, um Patienten mehr Transparenz über die im Fall eines Behandlungsfehlers zustehenden Ansprüche zu schaffen. Besonderes Augenmerk gilt dabei den in § 630c und § 630e BGB festgeschriebenen Informations- und Aufklärungspflichten, durch deren Normierung die verschiedenen Rollenanforderungen an den Behandelnden nunmehr ausdrücklich gesetzlich festgeschrieben wurden. Unverändert bleibt die Einschränkung des allgemein anerkannten fachlichen Standards durch die Besonderheiten des GKV-Systems mit der Konsequenz, dass der behandelnde Vertragsarzt auch zukünftig seine Vertragspflichten nach § 630a Abs. 2 BGB nicht verletzt, sofern er den Patienten im Rahmen seiner Informations- und Aufklärungspflichten nach § 630c Abs. 3 BGB bzw. § 630e Abs. 1 BGB bzgl. des einzuhaltenden medizinischen Standards über die bestehenden sozialrechtlichen Leistungsgrenzen aufklärt.

Abstract

The current law of patients‘ rights brings together the patients‘ rights at one uniform place in the civil code (BGB) in order to give the patients more transparency over their rights in case of an error in medical treatment. Special attention thereby is to be applied to the duties to inform the patient, which are now legally confirmed in § 630c and § 630e BGB and which codify the different requirements on the attending doctor. The restrictions set up by the regulations of the statutory health insurance concerning the medical standard owed within treatment remain unchanged, with the consequence, that the physician achieves his now legally codified duties as long as he points out these regulations to the patient.