Zusammenfassung
Ziel der vorliegenden Studie war die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Urbanisierungsgrad
und mentaler Gesundheit in der Allgemeinbevölkerung. Mittels einer Repräsentativbefragung
(N=5 036) wurden Daten zur Depressivität (PHQ-2), Angst (GAD-2) und Lebenszufriedenheit
(FLZM) erhoben. Die Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass in städtischen Gegenden die
Prävalenz für pathologische Depressivitäts- und Angstwerte im Vergleich zum Land erhöht
ist. Ein eindeutig linearer Zusammenhang zwischen Urbanisierung und mentaler Gesundheit
besteht jedoch nicht. Der Urbanisierungsgrad scheint nur ein distaler Faktor für höhere
Depressivitäts- und Angstwerte zu sein. Die in anderen Studien gefundenen Stadt-Land-Unterschiede
in der mentalen Gesundheit sind auf Deutschland nicht ohne Weiteres übertragbar. Zukünftige
Forschung sollte bei der Betrachtung von Stadt-Land-Unterschieden der mentalen Gesundheit
Variablen auf Individuums- und Gemeindeebene beim Urbanisierungsgrad berücksichtigen.
Abstract
This study investigates the association between urbanicity and mental health in the
general population. We conducted a representative survey (N=5 036) measuring depression
(PHQ-2), anxiety (GAD-2) as well as life satisfaction (FLZM). Results support the assumption that the prevalence rate for pathological scores
of depression and anxiety are higher in urban than in rural areas. But, there is no
clear linear association between urbanicity and mental health. Urbanicity seems to
be a distal factor for higher rates in anxiety and depression. Urban-rural differences
in other studies can not be transferred to the German population that easily. Future
studies have to take variables on an individual and community level into account to
analyse the relationship between urbanicity and mental health.
Schlüsselwörter
Angst - Depression - Stadt-Land-Unterschied - Bevölkerungsumfrage - Prävalenz
Keywords
anxiety - depression - urban-rural difference - representative survey - prevalence