Zusammenfassung
Fragestellung: Mit zunehmender Häufigkeit werden chirurgische Eingriffe zur Gewichtsreduktion durchgeführt.
Untersuchungen zu den Beweggründen liegen bereits vor. Ziel der Untersuchung war es
herauszufinden, wie sich der Weg der Entscheidungsfindung im Hinblick auf einen adipositaschirurgischen
Eingriff darstellt.
Methodik: Zur Beantwortung der Fragestellung wurden Patienten (n = 8) mithilfe leitfadengestützter
Interviews befragt. Hierbei wurden 2 Patienten präoperativ und 6 postoperativ interviewt.
Ergebnisse: Die Interviews zeigen, dass bei allen befragten Patienten der Stichprobe ein langer
Weg der Selbstbehandlung zur Gewichtsreduktion als eigenverantwortlich wahrgenommenes
Problem vorausgeht, bis der Zugang zu einer bariatrischen Maßnahme erfolgt. Mit der
Entscheidung für die Operation ist ein Prozess der Auseinandersetzung verbunden, der
durch Risikoabschätzung aber auch Verdrängungsprozesse geprägt ist. Deutlich wurde,
dass die Aufklärung über die Methoden und Konsequenzen vorwiegend untereinander erfolgt.
Der Eingriff wird als Lösung verstanden.
Schlussfolgerung: Weitere Interviews sind nötig, um den Prozess der Entscheidungsfindung aus Patientensicht
verstehen zu können und Vorurteile gegenüber Patienten mit dem Wunsch nach einer bariatrischen
Maßnahme als einfachen Weg der Gewichtsreduktion abzubauen. Somit ist es möglich,
Gründe für das Scheitern einer nachhaltigen Gewichtsreduktion zu identifizieren und
Strategien für die Adipositastherapie zu entwickeln.
Abstract
Purpose: Bariatric surgery is carried out with increasing frequency to support weight-loss.
There were several studies on the patients’ motivation for this type of surgery. The
purpose of the study was to determine the path of decision making with regard to bariatric
surgery.
Methods: In order to answer the question a total of eight patients were surveyed using guideline-based
interviews. Of these, two patients were asked preoperatively and six after surgical
intervention.
Results: The interviews show that for all patients a long way of perceiving self-treatment
as own personal responsibility precedes the access to bariatric surgery. The decision
in favor of bariatric surgery is linked to discussions which are affected by both
risk estimation and suppression. It became clear that knowledge concerning methodology
and consequences of the procedure was mainly provided by other patients. Going through
surgery is perceived as solution in terms of ending the psychological strain of being
overweight.
Conclusion: Further interviews are necessary to understand the process of decision making from
the patient’s point of view and to reduce prejudices towards patients that wish to
employ bariatric surgery as an easy way to support weight-loss. This helps to identify
reasons for failing sustainable weight reduction and to develop strategies for obesity
therapy.
Schlüsselwörter
Adipositas - Entscheidungsfindung - Gewichtsreduktion - bariatrische Chirurgie - Beweggründe
Keywords
obesity - decision making - weight-loss - bariatric surgery - motivations